Freizeit & Sport

MS ist kein Grund, auf Freizeitaktivitäten zu verzichten. Wichtig ist, die eigenen Möglichkeiten und Grenzen zu kennen.

Freizeitgestaltung und Sport sind zwei wichtige Komponenten, die für einen guten Ausgleich zwischen Alltags- und Arbeitsleben sorgen. Sie erhöhen das Wohlbefinden und tragen zur Entspannung und Erholung bei. Bedeutend ist auch die Pflege von sozialen Kontakten.

Wie bei allen Tätigkeiten von MS-Betroffenen gilt es, die eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen und gleichzeitig seine Grenzen wahrzunehmen. Sowohl zu wenig wie auch zu viel Aktivität kann sich ungünstig auf den Krankheitsverlauf auswirken.

Eine gute Planung für die Ausübung von Freizeit- und Sportangeboten ist wichtig.

Freizeit gestalten trotz Einschränkungen

MS ist kein Grund, auf Ihre bisherigen Freizeitaktivitäten zu verzichten. Denken Sie daran: Freizeit ist ein Stück Lebensqualität! Wichtig ist, dass Sie Ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen wahrnehmen und sich nicht überfordern.

Menschen, die mit einer MS-bedingten Behinderung leben müssen, fühlen sich teilweise aus dem «normalen» Leben ausgegrenzt. Frühere Hobbies, Sport und andere Aktivitäten können vielleicht nur noch eingeschränkt ausgeübt werden. Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen können sich daher reduzieren. Es ist möglich, dass sich Freunde und Familie zurückziehen. Oftmals deshalb, weil sie nicht wissen, wie sie mit der Behinderung umgehen sollen. Fatigue, körperliche Einschränkungen oder zeitlicher Aufwand für Arztbesuche führen oft dazu, dass MS-Betroffene weniger Energie und Zeit zur Verfügung haben als früher.

Es gibt eine Menge Möglichkeiten, um Kontakte zu knüpfen und die Freizeit wohltuend und angenehm zu verbringen.

  • Veranstaltungen und Kurse

    Die MS-Gesellschaft bietet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für Betroffene, Angehörige und Interessierte an.

    Zusätzlich gibt es Institutionen, die Kurse (z.B. Entspannungstechniken wie Yoga, Qi Gong oder Feldenkrais), gemeinsame Unternehmungen, Kulturangebote und vieles mehr offerieren.

    Bei Mobility International Schweiz können Sie sich über Ausflugsziele, rollstuhlgängige Ferienwohnungen und Restaurants informieren.

  • Regional- und Selbsthilfegruppen

    Vielleicht möchten Sie gerne einen Teil Ihrer Freizeit mit anderen MS-Betroffenen verbringen?

    Über die Regionalgruppen und Selbsthilfegruppen der MS-Gesellschaft gibt es verschiedene Möglichkeiten:

    • Kontakte zu knüpfen
    • sich austauschen
    • gemeinsame Aktivitäten (Grillplausch, Theater, Spielenachmittag, Aquagym, etc.)

    Eine schöne Abwechslung zum Alltag.

  • Kontakte knüpfen in der MS Community

    Die MS Community ist ein Angebot der Schweiz. MS-Gesellschaft.

    Das Forum und der Marktplatz der MS Community steht MS-Betroffenen, Angehörigen und Interessierten offen. Betroffene und Angehörige verfügen je über einen eigenen Bereich. 

    Eine Chatfunktion ermöglicht zudem die Kontaktaufnahme zu einzelnen Forumsmitgliedern. Interessierte erhalten Zugang zum allgemeinen Bereich.

    Das Forum ersetzt keine Beratung. Dafür stehen Ihnen unsere Fachpersonen über die MS-Infoline 0844 674 636 zur Verfügung.

    MS Community


Sport treiben mit MS

Sie haben sich schon vor der Diagnose MS regelmässig bewegt oder Sport getrieben? Oder Sie möchten jetzt damit anfangen?

Studien belegen, dass Körper und Seele von regelmäßiger sportlicher Betätigung profitieren. Neben Koordination und Ausdauer verhilft Ihnen Bewegung zu Fortschritten in Kraft und Beweglichkeit.

  • Die eigene Verfassung ist massgebend

    MS ist die «Krankheit mit den 1000 Gesichtern». Es können individuelle Einschränkungen vorliegen und es ist daher nicht möglich, ein einheitliches Übungsprogramm für MS-Betroffene vorzustellen. Jedoch gibt es unterschiedliche Methoden und Übungen, die auf bestimmte Symptome eingehen. Wichtig ist es, die sportliche Aktivität Ihrem Leistungsvermögen anzupassen.

    Zu Beginn stellen sich unterschiedliche Fragen: Welche Art von Sport kann ich betreiben? Welche Art von Sport könnte meine Gesundheit negativ beeinflussen? Hierzu ist zu sagen, dass Sport ein wesentliches Mittel ist, um die körperlichen Beeinträchtigungen durch die Erkrankung so gering wie möglich zu halten. Koordinative Übungen versetzen das Nervensystem z.B. in die Lage, die Funktion der beeinträchtigten Nervenfasern zumindest teilweise zu übernehmen und zu kompensieren. Ähnlich der Vorgänge beim motorischen Lernen oder bei der Therapie nach einem Schlaganfall. Aktivität und regelmäßige Übungen sind daher zu empfehlen. Zusätzlich werden durch körperliche Aktivität Komplikationen der Erkrankung wie Thrombosen, Infektanfälligkeit, Kontrakturen und Osteoporose vorgebeugt.

  • Tipps für die sportliche Betätigung

    Diese generellen Hinweise sind immer im Zusammenhang mit der individuellen Verlaufsform und Krankheitssituation zu verstehen.

    • In der Regel sollten Sie keinen Hochleistungssport betreiben. Treiben Sie lieber mässig, aber regelmässig Sport.
    • Beginnen Sie Ihr Training unbedingt mit einer individuellen Instruktion durch eine therapeutische Fachperson mit neurologischen Fachkenntnissen.
    • Durch psychische und körperliche Extrembelastungen können Krankheitsverschlechterungen auftreten. Vermeiden Sie also Bewegungsabläufe, die große Anstrengungen verlangen. Durch Überanstrengung erhöht sich auch die Verletzungsgefahr.
    • Bei intensiver sportlicher Betätigung kann die Körpertemperatur steigen. Dieses sogenannte "Uhthoff-Phänomen" kann zu kurzfristiger Verschlimmerung der gesamten MS-Symptomatik bei erhöhten Temperaturen führen. Klimatisierte Räume sind bei heissem Wetter günstiger.
    • Trinken Sie ausreichend und nehmen Sie kühle Getränke vor und nach dem Sport zu sich. Tragen Sie eventuell spezielle Kühlwesten mit Kühlelementen. Ein kühles Bad oder eine kühle Dusche danach tun ein Übriges.
    • In Fällen von gemäßigter bis schwerwiegenderer Behinderung und für Patienten, die unter oben genannter "Thermosensitivität" leiden, kann sich Bewegung im Wasser als besonders nützlich erweisen. Das reduzierte Körpergewicht im Wasser ermöglicht gewisse Bewegungsabläufe, die außerhalb des Wassers nicht möglich wären.
    • Erarbeiten Sie sich ein auf Ihre Situation abgestimmtes Fitnessprogramm, welches Sie mit Entspannungstechniken abwechseln.
    • Teilen Sie dem Übungsleiter und Ihrer Sportpartnerin gegebenenfalls mit, dass Sie an MS erkrankt sind. Dann wissen diese über die Auswirkungen Bescheid, wenn z. B. durch einen Schub das Training kurzfristig abgebrochen oder verändert werden muss.
    • Manche Sportarten werden sicherlich die eine oder andere Anpassung oder bestimmte Hilfsmittel erforderlich machen. Mit Geduld und etwas Tapferkeit kann jedoch jede Person eine Sportart finden, die ihren Erwartungen entspricht.
  • Eine Auswahl sinnvoller Sportarten
    • Aquafit, Wassergymnastik, Schwimmen
    • Yoga, Tai-Chi, Qi Gong
    • Feldenkrais
    • Nordic Walking
    • Laufbandtraining, Fahrradtrainer
    • Ballspiele
    • Rhythmischer Tanz
    • Gymnastik, Trampolin
    • Koordinationstraining

    Wenn Sie sich mit anderen MS-Betroffenen sportlich betätigen möchten, wenden Sie sich am besten an die Regionalgruppe Bewegung und Sport in Ihrer Wohnregion. Die Regionalgruppenmitglieder sind über aktuelle regionale Angebote informiert.

  • Weitere Informationen