7 Fragen an 100-Kilometer-Läuferin Daria Riekmann

MS-Geschichten

Was macht Daria Riekmann, wenn sie nicht gerade einen 100-Kilometer-Lauf plant, um Spenden für MS-Betroffene zu sammeln? Hier erzählt sie mehr über sich, ihre Motivation, ihren Bezug zu MS und wie ihr Plan aussieht, am Samstag, 1. Oktober, ihren absoluten mega Lauf gut über die Runden zu bringen...  

Ich bin 35 Jahre alt, arbeite 100% im Unispital Basel auf der Geburtenstation und bin nebenbei noch selbstständig als Masseurin tätig. Am liebsten bin ich mit Freunden in den Bergen unterwegs, laufend oder rennend. Vor einem guten Jahr habe ich mir einen VW Bus gekauft und fahre gerne von Campingplatz zu Campingplatz, um Neues zu entdecken. 

Wie kommt man auf die Idee, 100 Kilometer von Basel nach Schaffhausen zu laufen? Wacht man morgens auf und der erste Gedanke ist, «Hey.. das wäre doch mal eine coole Sache…»? Welchen Bezug haben Sie zu Multipler Sklerose?
Ich möchte unbedingt mindestens einmal im Leben 100 Kilometer am Stück laufen. Warum nicht also für einen guten Zweck? Die Idee kam mir, weil mein Bruder die Diagnose MS hat und ich helfen möchte, anderen zu helfen. Und um Aufmerksamkeit zu bekommen, muss man ja bekanntlich auch etwas bieten.

Wer unterstützt Sie ideell und mit hochgekrempelten Ärmeln? Wer begleitet Sie auf der Strecke?
Meine Mama, Bea Poltera, unterstützt mich bei allem, was sie kann. Ohne die Regionalgruppe Schaffhausen und sie wäre vieles nicht möglich, sie sind eine riesen Stütze. Auf den Lauf kommt ein guter Lauf-Freund mit und noch manche andere auf Teilstrecken. Wir haben sogar ein Begleitfahrzeug, welches uns mit Essen und Trinken versorgen wird. Die besten Freunde und Familie kommen vorbei, um mental zu supporten. 

Macht Ihnen etwas Bauchschmerzen? Was sind die grössten Herausforderungen, auf die Sie sich einstellen?  
Da das Event und die Spenden auch funktionieren, wenn ich es nicht schaffe, mach ich mir da keinen Druck, noch nicht… es wird schon schiefgehen. Natürlich wäre Dauerregen schlecht, Verletzungen fatal und all solche Sachen. Ich gehe aber grundsätzlich vom Guten aus. Das Training ging gut, die Schuhe sind eingelaufen, die Strecke ist im Navi gespeichert.

Was denkt man, während man so eine (für viele unvorstellbar lange) Strecke zurücklegt? Was isst man, trinkt man?
Was man denkt? Gute Frage... kommt auf die aktuelle Verfassung an, welche ständig ändern kann. Wir werden uns wahrscheinlich unterhalten, was gleichzeitig ein Pulsmesser sein wird. Kann man nicht mehr reden, ist man definitiv zu schnell. Gels, Pasta, Kartoffeln, Riegel, Wasser, Isostar und Cola sind die Grundsachen bei der Verpflegung. Keine Experimente am Lauftag.  

Was ist das «Verrückteste», was Sie bisher in Ihrem Leben gemacht haben?
Lauftechnisch gesehen der «Transalpine» in den Alpen (7 Tage, 250 Kilometer, 15‘000 Höhenmeter) und der «Comrades» in Südafrika (10 Stunden und 30 Minuten,  88 Kilometer und 1600 Höhenmeter).

Sie starten 5 Uhr in aller Herrgottsfrühe in Basel: Wenn alles gut läuft – und dafür drücken dann eine ganze Menge Menschen die Daumen - wann werden Sie in Schaffhausen über die Ziellinie laufen?
Wir rechnen mit der Ankunft irgendwann zwischen 16 und 18 Uhr.  

Darias Projekt - und wie Sie helfen können