Wo steht die Schweiz im internationalen Vergleich und welche Trends lassen sich in anderen Ländern beobachten?
Studien aus Europa weisen mehrheitlich auf eine Zunahme der Anzahl MS-Betroffener in den letzten Jahren hin. Diese Studien zeigen konsistent eine stärkere Zunahme der Anzahl MS-betroffener Frauen. Diese Entwicklung wurde beispielsweise auch in einer Studie aus Dänemark dokumentiert: Während die Anzahl der Neuerkrankungen in den vergangenen Jahrzehnten besonders bei Frauen angestiegen ist, beobachtete man bei Männern nur einen geringen Anstieg.
Als mögliche Erklärungen wurden in dieser Studie Veränderungen im Lebensstil der weiblichen Bevölkerung, zum Beispiel grundsätzlich weniger Geburten oder eine durchschnittlich tiefere Kinderzahl pro Frau, genannt. Es wird spekuliert, dass hormonelle Veränderungen eine Erklärung für diesen Anstieg bei Frauen sein könnten.
Welche Fragen bleiben?
Trotz neuer Erkenntnisse zur zunehmenden Anzahl MS-Betroffener in der Schweiz bleiben auch einige Fragen offen, etwa zur langfristigen Entwicklung der Anzahl MS-Betroffener oder zur regionalen Verbreitung von MS in der Schweiz. Für die Beantwortung dieser Fragen ist weiterhin die aktive Teilnahme der MS-Betroffenen am MS Register sowie die intensive Forschungsarbeit des MS Registers notwendig.
An dieser Stelle bedanken sich das Schweizer MS Register und die Schweiz. MS-Gesellschaft bei allen Teilnehmenden herzlich, die mit ihrem Engagement zu dieser neuen Hochrechnung beigetragen haben.
Text: Stefania Iaquinto, seit anfangs 2023 Doktorandin beim Schweizer MS Register.
Das Schweizer MS Register wurde von der Schweiz. MS-Gesellschaft auf Wunsch von Betroffenen initiiert, um deren Perspektive in die Forschung einzubringen. Ausgeführt wird das Forschungsprojekt von der Universität Zürich. Gemeinsam mit MS-Betroffenen untersuchen Forschende verschiedene Fragestellungen, stets mit dem Ziel, zu einer Verbesserung der Lebensqualität MS-Betroffener beizutragen.
Mehr Informationen unter www.ms-register.ch