Kraftschöpfen für Angehörige

Sieben Angehörige durften am Wochenende vom 12. und 13. September 2015 ihre Batterien aufladen. An der Veranstaltung «Kraftschöpfen für Angehörige» konnten Menschen, die privat eine MS-betroffene Person betreuen, sich untereinander austauschen und einfach mal die Seele baumeln lassen.

«Schon nach drei Minuten habe ich mich heimisch gefühlt», so eine Teilnehmerin der Veranstaltung «Kraftschöpfen für Angehörige». Die diesjährige und zweite Durchführung der Veranstaltung wurde von den Teilnehmenden des vergangenen Jahres herbeigesehnt und von den neu angemeldeten mit Spannung erwartet.

Jetzt bin ich mal dran

Am Samstag 12. und Sonntag 13. September 2015, gönnten sich sieben Angehörige Zeit für sich. Einfach mal Innehalten, Pause machen, mit anderen ins Gespräch kommen und sich stärken. Sie wollten frische Kraft tanken. Kraft, die sie im Alltag für die Begleitung und Betreuung ihrer MS-Betroffenen Partnerinnen und Partner brauchen.

Die angeregten und wertfreien Gespräche untereinander trugen viel dazu bei. Erfahrungen wurden offen ausgetauscht sowie Fragen gestellt und besprochen. Fragen wie: «Wie machen es die anderen?», «Was sind eure Erfahrungen?», «Wie ist es möglich, mit den vielseitigen Ansprüchen und eigenen Erwartungen umzugehen, ohne dabei auszubrennen?», «Welche Strategien funktionieren und welche Ideen habt ihr?»

Der vertrauliche und verständnisvolle Rahmen nutzten die Teilnehmenden um einfach einmal etwas auszusprechen und loszuwerden, ohne sich dabei erklären oder rechtfertigen zu müssen. Das tat allen gut. Zu merken, dass es anderen ähnlich geht und man nicht alleine ist, trug zum besseren Verständnis für sich selbst bei und brachte Erleichterung.

Das Wochenende wurde von zwei erfahrenen Fachpersonen geleitet:

  • Angela Isler, Fachpsychologin SBAP in klinischer Psychologie und Psychotherapie, MS zertifiziert
  • Susanne Kägi, Supervisorin BSO, dipl. Pflegefachfrau, Bereichsleiterin Pflege- & Angehörigensupport | MS-Gesellschaft

Luxus «Zeit haben»

Die Bedürfnisse der kleinen Gruppe wurden individuell aufgenommen und das Programm entsprechend angepasst. Nebst der Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Situation, konnten die Angehörigen den Luxus von «Zeit haben» geniessen und sich verwöhnen lassen. Grosszügige Pausen, Rückzugmöglichkeiten, sonntags ausschlafen oder die Seele baumeln lassen, gehörten ebenso zum Programm. Das alles viel nicht schwer, denn das Schloss Wartegg direkt am Bodensee boten die ideale Atmosphäre dazu. Eine alte grosszügige Parkanlage lud zum Spazieren ein, das Personal war aufmerksam, die Küche hervorragend und das nostalgische Bad verführte zum Träumen.

Der optionale Programmpunkt «Sternstunde» liess vieles offen. Am Lagerfeuer unter grossen Bäumen klang der Abend mit Gelächter und Gesprächen über Gott und die Welt aus - wäre da nicht die Idee mit dem «Barfüessle» im Dunkeln gewesen. Verpackt wurde die Spontanidee als Köpererfahrung und neues Erleben. In jedem Fall gab diese Aktion viel lustigen Gesprächsstoff.

Die Teilnehmenden waren sich einig: «Kraftschöpfen für Angehörige» war mehr als nur eine Wochenendveranstaltung. Diese Form von Austausch und Entspannung war wichtig. Sie betonten ihren Wunsch nach Wiederholung. Dies zeigte auch der Umstand, dass die Teilnehmenden vom Vorjahr in Kontakt geblieben sind und diesen als aktive Unterstützung erlebten und auch weiterhin pflegen werden.