Offiziell eröffnet wurde die Mitgliederversammlung von Präsidentin Prof. Dr. Rebecca Spirig, gefolgt von Grussworten der Direktorin Patricia Monin. Dann wurde das Wort an die Berner Gemeinderätin Franziska Teuscher übergeben, die insbesondere den zahlreichen Freiwilligen der MS-Gesellschaft dankte: «Die Schweiz ist sozial nur so reich, weil es hier so viele Freiwillige gibt.» Vorstandsmitglied Gilles de Weck pflichtete ihr bei: «Ich weiss aus eigener Erfahrung, was Freiwilligenarbeit heisst und wie bereichernd das ist.» Sowohl Prof. Dr. Rebecca Spirig als auch Quästor Gilles de Weck wurden kurz darauf einstimmig in ihrem Amt bestätigt und mit einem kräftigen Applaus gewürdigt. Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Traktandenliste war die Neuwahl eines Vorstandsmitglieds: Der Jurist Philipp do Canto wurde ebenfalls einstimmig in den Vorstand gewählt. Er ist ein anerkannter Fachmann und Kenner des Gesundheitswesens und möchte mit grossem Einsatz für MS-Betroffene einstehen. Bei der Präsentation der Jahresrechnung wurde ausserdem aufgezeigt, wie wichtig Spenden für die MS-Gesellschaft sind: Im Jahr 2015 machten sie 54% der Einnahmen aus, mit den Legaten zusammen bildeten sie fast zwei Drittel der gesamten Einkünfte.
Hüftschwünge und Geburtstagsgeschenke
Der festliche Teil der Mitgliederversammlung begann mit Powerfrau Ursula Grab, die mit ihrer Energie die ganze Halle zu Zumba-Hüftschwüngen animierte. Anschliessend stellte Vizedirektor Dr. Christoph Lotter die Dienstleistungen der Schweiz. MS-Gesellschaft vor und Moderatorin Mireille Jaton interviewte Lorena Rojas, eine charmante MS-Betroffene, die seit langem im Rollstuhl sitzt. Diese schwärmte von den Gruppenaufenthalten: «Wenn es keine GA mehr gäbe, das wäre eine Katastrophe!» Sehr geschätzt werden auch die Regionalgruppen, die «mit persönlichem Engagement Betroffene aus der Einsamkeit holen und Aktivitäten bieten, die Betroffene selbst nicht mehr organisieren können», wie Vorstandsmitglied Therese Lüscher dankend ausführte. Sie ehrte vier Regionalgruppen, die in diesem Jahr das 20., 30. oder 40. Jubiläum begehen. Als Geburtstagsgeschenk gab’s einen finanziellen Zustupf, einen Blumenstrauss und ein Erinnerungsfoto mit Elvis-Imitator Tommy King, der später mit viel Charme, lockerer Hüfte und täuschend echtem Elvis-Gesang Stimmung und etwas Nostalgie in die Halle brachte.
Tränenreiche Verleihung des MS-Preises
Nachdem die Gilde etablierter Gastronomen zwei schmackhafte Gänge serviert hatte, folgte ein weiterer Höhepunkt: Die Verleihung des MS-Preises, der dieses Jahr an zwei starke Frauen vergeben wurde. Berge Ghazarian, Präsident der Regionalgruppe Genf, hielt eine berührende Laudatio für Gewinnerin Christel Sarr, die mit ihren Zumbathons regelmässig Geld für die MS-Gesellschaft sammelt. Unter Tränen bedankte sie sich für den Preis und holte ihre MS-betroffene Freundin auf die Bühne, die der Grund für Christels Engagement ist. Die zweite Gewinnerin wurde von ihren Lieblingsspielern per Videobotschaft angekündigt: Luana Montanaro ist ein grosser Fan des FC Thun und schöpft viel Kraft aus den Spielen und der Nähe zur Mannschaft. Die MS-Betroffene ist erst 23 Jahre alt, hat aber bereits mit grossen Einschränkungen zu kämpfen. Trotzdem bleibt sie positiv und gibt mit ihren ergreifenden, motivierenden öffentlichen Auftritten (z.B. im Dokumentarfilm «Multiple Schicksale» oder bei Aeschbacher) vielen Betroffenen Kraft und Zuversicht.