Eröffnet wurde die 58. Mitgliederversammlung traditionellerweise von Dr. Rebecca Spirig. Die Präsidentin bedankte sich bei den zahlreich erschienenen Gästen für deren Engagement und betonte, dass MS-Betroffene in allen Bestrebungen der MS-Gesellschaft stets im Mittelpunkt stehen. Anschliessend übergab sie das Wort an den Luzerner Ständerat Damian Müller, der zu einer einfühlsamen, engagierte Rede über Menschen mit Behinderungen, ihre alltäglichen Herausforderungen und die Verantwortung der Politik ansetzte. Der folgende statutarische Teil, war geprägt von Einigkeit: Das Protokoll, der Jahresbericht und die Jahresrechnung von 2016 wurden einstimmig abgesegnet. Zwei Vorstandsmitglieder standen zur Wiederwahl: Bianca Maria Brenni-Wicki wurde in Abwesenheit gewählt, während Vizepräsident Dr. Claude Vaney mit begeistertem Applaus im Amt bestätigt wurde. Er hielt später eine spannende Rede über die Wirkung und den Nutzen von Cannabis bei Multipler Sklerose. Ausserdem wurde Martin Humm herzlich verdankt, der nach 12 Jahren aus dem Vorstand austrat.
Singende Pinguine und ein Gilde-Scheck
Nach einer kurzen Umbaupause lockerten sieben Männer im Frack die Stimmung auf: Die «Singing Pinguins» kamen mit ihrer Mischung aus Witz und stimmigem Acapella-Gesang beim Publikum sehr gut an. Nach einem kurzen Referat von Vizedirektor Dr. Christoph Lotter über das politische Engagement der MS-Gesellschaft betrat Markus Sager in seiner Kochjacke die Bühne. Als Zentralschweizer Ambassador der Gilde etablierter Schweizer Gastronomen hatte er die freudige Aufgabe, der Direktorin Patricia Monin offiziell einen Scheck über 101‘000 Franken zu übergeben – den beachtlichen Ertrag aus dem vorjährigen Gilde-Kochtag.
Ehre für Regionalgruppen und zwei engagierte Menschen
Drei Regionalgruppen feiern im Jahr 2017 ein Jubiläum: Oberemmental, Zug und Thurgau. Sie alle wurden an der Versammlung jeweils in einem kurzen Video vorgestellt und mit einem finanziellen Zustupf geehrt. Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung des MS-Preises, der von der Klinik Hirslanden gestiftet wurde. Dieses Jahr wurde der Preis erneut an zwei engagierte Menschen verliehen. Einer davon ist Walter Schmid, der als Freiwilliger schon an über 100 Gruppenaufenthalten teilgenommen hat und der von allen «Gilet-Walti» genannt wird. Moderator Steffen Lukesch verriet er im Gespräch auf der Bühne, dass er im Besitz von exakt 50 Gilets ist.
Weiter wurde der MS-Preis Liz Isler verliehen, die mit ihrem farbenfroh dekorierten Elektrorollstuhl und einer auffälligen Sonnenbrille einen markanten Auftritt hinlegte. Trotz ihrer schweren MS-Erkrankung ist die 56-Jährige in zahlreichen Patientenorganisationen aktiv. Sie unterstützt die MS-Gesellschaft als Beraterin bezüglich Forschungsprojekten zur Lebensqualität und setzt sich als Botschafterin unermüdlich für Menschen mit MS ein. Wenige Augenblicke zuvor hatte Liz Isler einen ruhigen Moment genutzt, um als Zeichen ihrer Dankbarkeit jedem Vorstandsmitglied persönlich einen Schutzengel aus Stein zu überreichen. Spontane, bewegende Momente wie dieser machen die Mitgliederversammlung jedes Jahr wieder zu einem besonderen Anlass mit vielen spannenden Begegnungen.