Verlauf
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Erfahren Sie welche Verlaufsformen von MS es gibt und wie sich diese auf MS-Betroffene auswirken können.

Multiple Sklerose (MS) verläuft unvorhersehbar und sehr individuell. Auch kann der Verlauf über die Jahre eine andere Form annehmen. Eine Prognose bezüglich der Schwere des Verlaufs oder der möglichen Beeinträchtigungen ist daher nur unter sehr grossem Vorbehalt möglich.

Bilden sich Symptome nach einem Schub schnell und komplett zurück, oder ist nach den ersten 5 Krankheitsjahren keine Behinderung aufgetreten, wird dies als eher günstiges Zeichen für den zukünftigen Verlauf beurteilt.

Was ist ein Schub?

Ein Schub ist ein akuter neurologischer Funktionsausfall, welcher zu vielfältigen Symptomen führt und ist als solcher definiert wenn:

  • die für die MS charakteristische Schädigung der Nervenbahnen (erneut) einsetzt,
  • dies zu Symptomen führt und der Zustand länger als 24 Stunden andauert
  • ein Zeitabstand von 30 Tagen seit dem letzten Schub besteht.

Es wird zwischen mehreren Verlaufsformen unterschieden:

  • Primär chronisch progrediente MS (von Anfang an dauernd zunehmend)
  • Schubförmig remittierende MS (remittierende = zurückbildend)
  • Sekundär chronisch progrediente MS (zu einem späteren Zeitpunkt zunehmend)

Während die Entzündungen in Gehirn und Rückenmark beim schubförmigen Verlauf in akuten Phasen auftreten und nach Abklingen der Entzündung die Symptome zumindest teilweise wieder verschwinden, geht die Verstärkung der Symptome beim primär und sekundär progredienten Verlauf schleichend voran.

  • Schubförmige MS

    Bei der überwiegenden Mehrheit der Betroffenen (rund 85%) beginnt die MS mit Schüben.

    Oft bilden sich die Beschwerden nach einem Schub wieder zurück, manchmal bleiben sie aber ganz oder teilweise bestehen.

    Zwischen den Schüben findet keine Verschlechterung des Gesundheitszustandes statt. Bei ungefähr der Hälfte der Betroffenen mit diesem Verlauf bleibt die MS ein Leben lang schubförmig. Ein Schub kann sich innerhalb weniger Stunden oder über einige Tage entwickeln und dauert unterschiedlich lange.

  • Primär chronisch-progrediente MS

    Bei 10-15% der Betroffenen zeichnet sich die MS von Anfang an durch langsame, chronische (kontinuierliche) Verschlechterung aus. Dazwischen kann die Krankheit zeitweise auch still stehen.

  • Sekundär chronisch-progrediente MS

    Diese Verlaufsform geht aus der schubförmigen MS hervor: Die Schübe treten im Laufe der Zeit weniger häufig auf und werden durch eine kontinuierliche Zunahme der Symptome abgelöst. Phasen, in denen die Krankheit still steht, sind möglich.

    Dieser Übergang von der schubförmigen in die sekundär chronisch-progrediente MS hat nicht nur Konsequenzen bezüglich der damit verbundenen Verminderung der Lebensqualität, sondern auch bezüglich der Wahl der zum aktuellen Zeitpunkt möglichen Medikamente.

    Der Anteil der Betroffenen, welcher nach 10 Jahren in eine sekundär chronisch-progrediente MS übergeht beträgt etwa 40%. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieser Anteil durch die frühzeitige Diagnose und die erweiterten Behandlungsmöglichkeiten eher abnimmt.

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