
Multiple Sklerose (MS) verläuft unvorhersehbar und sehr individuell. Auch kann der Verlauf über die Jahre eine andere Form annehmen. Eine Prognose bezüglich der Schwere des Verlaufs oder der möglichen Beeinträchtigungen ist daher nur unter sehr grossem Vorbehalt möglich.
Bilden sich Symptome nach einem Schub schnell und komplett zurück, oder ist nach den ersten 5 Krankheitsjahren keine Behinderung aufgetreten, wird dies als eher günstiges Zeichen für den zukünftigen Verlauf beurteilt.
Was ist ein Schub?
Ein Schub ist ein akuter neurologischer Funktionsausfall, welcher zu vielfältigen Symptomen führt und ist als solcher definiert wenn:
- die für die MS charakteristische Schädigung der Nervenbahnen (erneut) einsetzt,
- dies zu Symptomen führt und der Zustand länger als 24 Stunden andauert
- ein Zeitabstand von 30 Tagen seit dem letzten Schub besteht.
Es wird zwischen mehreren Verlaufsformen unterschieden:
- Primär chronisch progrediente MS (von Anfang an dauernd zunehmend)
- Schubförmig remittierende MS (remittierende = zurückbildend)
- Sekundär chronisch progrediente MS (zu einem späteren Zeitpunkt zunehmend)
Während die Entzündungen in Gehirn und Rückenmark beim schubförmigen Verlauf in akuten Phasen auftreten und nach Abklingen der Entzündung die Symptome zumindest teilweise wieder verschwinden, geht die Verstärkung der Symptome beim primär und sekundär progredienten Verlauf schleichend voran.
