
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch fortschreitende, neurologische Erkrankung und betrifft das zentrale Nervensystem (ZNS = Gehirn und Rückenmark).
Was heisst das?
Nervenzellen des Gehirns senden und empfangen Signale an Körperteile und Organe. Die Nervenimpulse wandern entlang der Nervenfasern die durch Myelin isoliert sind.
MS ist die Folge von zwei Prozessen:
- wird die eigene Nervenisolierschicht irrtümlicherweise vom Immunsystem angegriffen und abgebaut (Autoimmunvorgang). Es werden lokale Entzündungsherde im ZNS verursacht und die Myelinschicht zerstört (Demyelinisierung).
- spielen auch abbauende Vorgänge eine Rolle, bei denen die Nervenfasern (Axone) und -zellen beschädigt werden. Dadurch treten Störungen in der Signalweiterleitung auf.
Entsprechend der Schädigung treten unterschiedliche Störungen und Behinderungen auf.

MS tritt meist im frühen Erwachsenenalter auf
Bei 80% der Betroffenen zeigen sich die ersten Symptome im Alter von 20 - 40 Jahren. MS ist somit die häufigste neurologische Krankheit in diesem Lebensabschnitt. Bei 3-10% kann sich die MS bereits im Kindesalter entwickeln, seltener auch erst im höheren Erwachsenenalter. Insbesondere bei der nicht schubförmigen MS, nämlich der primär progredientem Form (von Beginn an schleichend-zunehmender Verlauf) beginnt die Erkrankung meist erst nach dem 40. Lebensjahr.
Mehr Frauen als Männer betroffen
Frauen sind doppelt so häufig von MS betroffen als Männer. Vermutet werden hormonelle Einflüsse.
Keine MS gleicht der anderen
Die genaue Ursache von MS ist trotz intensiver Forschung nach wie vor nicht bekannt. Weiterhin wird ein Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und Einfluss durch Umweltfaktoren diskutiert. Es können vielfache Symptome und Behinderungen einzeln oder in Kombination auftreten. Die Störungen betreffen verschiedene Körperfunktionen wie zum Beispiel Seh- und Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen an Beinen, Armen und Händen, Schmerzen sowie Blasen- und Darmstörungen. Viele MS-Betroffene leiden zusätzlich unter grosser Müdigkeit, Sensibilitätsstörungen und Konzentrationsschwächen.
Die heute existierenden Therapieangebote können den Verlauf der Krankheit nur mildern, bei einigen MS-Betroffenen wirken sie gar nicht.
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