Warum haften Antikörper aus dem Nervenwasser an Nervenzellen? Mit Antworten auf diese Frage befassen sich Forschende an der Universität Basel.
In der Serie «Treffpunkt Forschung» stellen Forschende, die von der MS-Gesellschaft finanziell unterstützt werden, ihre Projekte vor. Lesen Sie hier den Bericht von Dr. Nicholas Sanderson und Dr. Ilaria Callegari, Universität Basel. In einem Online-Workshop können Sie sich ausserdem direkt mit den Forschenden austauschen.
Unser Projekt
Eines der grössten Hindernisse für die Entwicklung besserer Therapien bei Multipler Sklerose ist, dass wir die Ursache der Krankheit nicht gut verstehen. In der Forschungsgruppe Klinische Neuroimmunologie am Universitätsspital Basel sind wir der Meinung, dass dies die wichtigste Frage ist: Warum sollte das Immunsystem eines Menschen das Nervensystem angreifen?
Um diese Frage zu beantworten, untersuchen wir die Antikörper. Antikörper sind Proteine, die vom Immunsystem hergestellt werden. Normalerweise binden sie an krankheitsverursachende Organismen wie Bakterien und Viren und schützen uns so vor Krankheiten. Jeder Mensch hat Antikörper im Blut, aber eine Besonderheit bei Multipler Sklerose ist, dass Antikörper auch im Gehirn zu finden sind. Wir versuchen zu verstehen, warum diese Antikörper sich im Gehirn finden, und ob sie an der Schädigung des Myelins und der Entstehung der Krankheit beteiligt sind.
Unsere Motivation
Wir haben uns aus zwei Gründen dafür entschieden, die Ursachen der Multiplen Sklerose zu forschen. Erstens hat die Krankheit einen Einfluss auf das Leben vieler Menschen. Zweitens glauben wir, dass Multiple Sklerose mit einem besseren Verständnis der Ursache heilbar oder vermeidbar wäre.