Tierisch gute Freunde: Lörli & Angelika
MS-GeschichtenUnd wer ist dein «tierischer Freund»?
Meine Katze Lörli - die eigentlich Lorelei heissen würde, begleitet mich schon bald achtzehn Jahre durchs Leben. Sie ist eine richtige Diva. Lisa heisst meine zweite Katze. Sie ist die Tochter von Lörli. Wir haben auch noch zwei Hunde. Passt aber alles wunderbar, auf unserem Reiterhof.
Wie habt ihr zueinander gefunden?
Ich wünschte mir immer eine Katze. Leider wurde meine erste angefahren und musste eingeschläfert werden. Da kam mir die verzweifelte Frage der vormaligen Besitzerin gerade recht, ob wir dieses kleine Kätzchen nicht aufnehmen könnten. Es musste schnell gehen, weil sie bei ihr schwere Allergien auslöste. Ich war sehr glücklich, mich um das kleine Katzenbaby kümmern zu können.
Wirkt sich dein Tier positiv auf deinen Alltag mit Multipler Sklerose aus? Welche körperlichen und psychischen Vorteile bringt dir euer Zusammenleben?
Seit die Kinder erwachsen und aus dem Haus sind, ist es still geworden. Lörli und Lisa halten mich auf Trab. Lörli braucht wegen ihres Alters bis zu sechs Mal am Tag Futter. Da ich es wegen Lisas Gewichtsproblemen nicht einfach stehen lassen kann, heisst das, Bewegung. Sie wollen gestreichelt werden und Lörli braucht jeden Tag ein gutes Gespräch.
Da die Hunde das Katzenkistli gut im Auge haben, muss ich es mehrmals täglich leeren. Ich fühle mich auch an schlechten Tagen gebraucht. Sie geben mir viel zurück an Zuwendung. Wenn ich mich zurückziehe muss, dann leisten sie mir im Bett Gesellschaft. Sie schnurren und schnarchen mir in die Ohren und ich fühle mich gleich nicht mehr so allein. Sie bringen mich zum Lachen und haben etwas Elegantes, Leichtes an sich, das mich entspannt und beruhigt.
Gibt es auch Probleme, Sorgen?
Jedes Mal einen Katzensitter zu suchen, wenn wir mit dem Wohnwagen aufbrechen, ist nicht immer einfach. Sie sind auch nicht mehr so gern alleine. Und leider werden die zwei nicht ewig leben. So geniesse ich die verbleibende Zeit in vollen Zügen.
Kannst du anderen MS-Betroffenen (d)ein Haustier empfehlen? Welche Voraussetzungen müssen für eine funktionierende «Partnerschaft» definitiv erfüllt sein?
Die Hunde halten mich in Bewegung. Aber es gibt diese Tage, da geht krankheitshalber nur ein kurzer Spaziergang oder sogar gar nichts. Wer also nicht mehr so mobil ist, dem kann ich Katzen als Begleiter empfehlen. Schön ist es, wenn sie raus können. Es gibt aber auch Zuchten, die seit Generationen Katzen für die Stadtwohnung anbieten. Auf diesen Unterschied muss man achten. So wie die Freigänger raus müssen, so sind die Hauskatzen im Freien überfordert. Ein vorgängiger Allergietest beugt unschönen Überraschungen vor. Katzen sind in der Haltung günstiger als Hunde. Das jährliche Impfen, das Entflohen und Entwurmen gehören aber schon zum Paket.
Diese Serie gefällt Dir? Du hast selbst einen «tierisch guten Freund»? Es müssen nicht Hund oder Katze sein. Du möchtest euch vorstellen und in der Serie mitmachen? Noch so gern: Schick`uns ein Mail an redaktion@multiplesklerose.ch und du bekommst im Gegenzug den Fragenkatalog zurück. Unverbindlich und ohne Hektik. Wir freuen uns...