Neue FORTE-Ausgabe: «Ich bin stärker, als ich dachte»
«Früher dachte ich immer, es wäre schön, mehr im Moment zu leben. Heute muss ich.» Es ist einer der ersten Einblicke, die Markus Oppliger in seinen Alltag mit MS gewährt. Seit Jahren ist die MS bei Markus Oppliger chronisch fortschreitend (primär-progredient), gefühlt alle paar Monate wird der Körper schwächer. Im Gespräch, am Tisch sitzend, ist von den Einschränkungen wenig sichtbar, Markus Oppliger strahlt eine angenehme Ruhe aus. Als sein Handy klingelt – «das Zeichen für meine Runde» – stemmt er sich aus dem Rollstuhl, lehnt hinüber zum Rollator, krallt sich daran fest. Jeder Meter ist für den schlanken Mann ein Kraftakt, der offensichtlich starke Wille vermag die steifen Beine nicht zu dominieren. «Es ist wie bei einem Auto, bei dem die Handbremse angezogen ist.» Überhaupt klafft zwischen dem, was er gerne tun würde, und dem, was ist, eine grosse Lücke. Vollzeit arbeiten, verreisen, mit den Kindern Velotouren machen, als Familie leben. Das ist nicht mehr seine Realität. Seit sechs Jahren lebt der diplomierte Holztechniker alleine, bezieht eine IV-Rente.
Weitere spannende Beiträge im FORTE Magazin:
Kampf gegen Sparmassnahmen
Das Parlament hat die Reform der Ergänzungsleistungen (EL) nach langem Ringen unter Dach und Fach gebracht. Inclusion Handicap zieht ein insgesamt positives Fazit, insbesondere, da den steigenden Mieten endlich Rechnung getragen wird. Bei der Weiterentwicklung der Invalidenversicherung (IV) steht ein ähnlich intensiver Kampf gegen Sparmassnahmen bevor.
Energiemanagement-Schulung in der Ergotherapie
Die Energiemanagement-Schulung ist eine Behandlung für Menschen mit MS-bedingter Fatigue, die in der Ergotherapie in Gruppen durchgeführt wird. Diese Behandlung wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes und unter Einbezug von Menschen mit MS entwickelt und wird nun in Institutionen und in ambulanten Praxen von speziell ausgebildeten Ergotherapeuten angeboten.
Verzicht auf Pharmagelder
Seit Januar 2019 verzichtet die Schweiz. MS-Gesellschaft auf Zuwendungen der Pharmaindustrie und nimmt keine finanzielle Unterstützung in Form von Spenden oder Sponsoring mehr entgegen. Co-Direktor Dr. Christoph Lotter erklärt im Interview, was dies bedeutet.
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