Tierisch gute Freunde: Skyla & Sabrina

MS-Geschichten

Was die Beziehung von MS-Betroffenen und Haustieren angeht, spricht einiges für ein inniges Miteinander:  Viele Studien und noch mehr Lebens-Erfahrungen belegen von Blutdruck-Senkung über Stressreduktion bis Wohlfühlfaktor eine Vielzahl positiver physischer und psychischer Effekte.  

Zudem bringen die «tierischen Freunde» Struktur in den Alltag und machen häufig Sozialkontakte relativ einfach möglich. Klar, gibt es auch elementare Dinge, die für die Tierhaltung allgemein und ein gutes Verhältnis beachtet werden müssen. Wir stellen hier unregelmässig MS-Betroffene und ihre Lieblinge vor.

Wer bist du? Erzähl uns etwas über dich.
Mein Name ist Sabrina, ich bin 24 Jahre alt, bin verlobt und arbeite als Fachfrau Kinderbetreuung in einer Kita.

Und wer ist dein «tierischer Freund»?
Meine tierischen Begleiter (!) sind: Aiko. Unser Kater ist 8 Jahre alt und ein Britisch-Kurzhaar-Heilige-Birma-Mix. Aiko ist sehr eigensinnig und stur, er möchte nur seine Streicheleinheiten - wann und wo es ihm passt. Nach ein paar Minuten hat er dann aber auch schon genug. Amiro ist der Bruder von Aiko. Er ist ebenfalls 8 Jahre alt. Amiro ist ein Geniesser, er nimmt es immer gemütlich und könnte den ganzen Tag von uns verwöhnt werden. Und dann gibt es noch Skyla : Sie ist meine kleine Prinzessin. Sie ist 5 Jahre alt und ein Heilige-Birma-Ragdoll-Mix. Skyla ist wie ein Kind, sie möchte gerne den ganzen Tag herumgetragen werden, schläft bei mir im Bett und ist allgemein sehr auf mich fixiert.

Wie habt ihr zueinander gefunden?
Die beiden Jungs haben wir dazumal im Internet gesehen und uns sofort in die beiden verliebt. Eigentlich wollten wir danach keine weiteren Katzen mehr. Nach meiner MS-Diagnose hatte ich jedoch immer mehr den Wunsch nach einer weiblichen Katze, einer Katze für mich. Als ich Skyla im Internet gesehen habe, wusste ich sofort, dass sie die richtige ist und dies bestätigt sich auch heute noch. Früher litt ich oft an Angina, seit ich Skyla habe, hatte s i e ein mal Angina - und ich nie mehr. Mein erster Schub war begleitet von starkem Nystagmus. Skyla leidet ebenfalls darunter, nur bedeutet es für sie keine Einschränkung, zum Glück.

Wirkt sich dein Tier positiv auf deinen Alltag mit Multipler Sklerose aus? Welche körperlichen und psychischen Vorteile bringt dir euer Zusammenleben?
Die Katzen wirken sich positiv auf mich aus, da sie immer wissen, wann es mir nicht gut geht. Das Kuscheln und Schmusen mit ihnen gibt mir neue Energie und Kraft. Wenn ich jemanden zum Zuhören brauche, kann ich ihnen alles erzählen.

Gibt es auch Probleme, Sorgen?
Meine grösste Sorge ist es, wenn der Tag kommt und ich die Katzen «über die Regenbogenbrücke schicken muss», also,  wenn sie einmal sterben. Klar gibt es noch andere Katzen, aber ich denke immer, so eine Verbündete wie Skyla finde ich nie mehr. Daher hoffe ich noch auf ganz viele Jahre mit meinen Schmusekatzen.

Kannst du anderen MS-Betroffenen (d)ein Haustier empfehlen? Welche Voraussetzungen müssen für eine funktionierende «Partnerschaft» definitiv erfüllt sein?
Ich kann jedem, der sich ein Tier leisten kann, empfehlen, eines zu halten. Man muss sich allerdings auch vieler Dinge bewusst sein. Gerade eine Katze hat man nicht nur ein oder zwei Jahre, sondern bis zu zwanzig. Ebenso war mir wichtig, dass die Katzen nie «alleine» sind. Also mindestens zwei Katzen zusammen halten. Da ich nur Teilzeit arbeite, habe ich auch genug Zeit, um mich um die Tiere zu kümmern. Ich finde es auch wichtig, zu respektieren, dass es immer noch Tiere sind und keine Spielzeuge. Wenn man sich gegenseitig respektiert, kann man eine gute Partnerschaft zu den Tieren aufbauen. Dabei sollte man sie so akzeptieren, wie sie sind, mit all ihren «Macken».