Tierisch gute Freunde: Mozie & Silvia

MS-Geschichten

Was die Beziehung von MS-Betroffenen und Haustieren angeht, spricht einiges für ein inniges Miteinander:  Viele Studien und noch mehr Lebens-Erfahrungen belegen von Blutdruck-Senkung über Stressreduktion bis Wohlfühlfaktor eine Vielzahl positiver physischer und psychischer Effekte.  

Zudem bringen die «tierischen Freunde» Struktur in den Alltag und machen häufig Sozialkontakte relativ einfach möglich. Klar, gibt es auch elementare Dinge, die für die Tierhaltung allgemein und ein gutes Verhältnis beachtet werden müssen. Wir stellen hier unregelmässig MS-Betroffene und ihre Lieblinge vor.

Wer bist du? Erzähl uns etwas über dich.
Ich heisse Silvia und bin 31 Jahre alt. Geboren wurde ich in Italien, aber als ich 9 Jahre alt war, sind wir in die Schweiz umgezogen, da mein Vater schon längers hier gearbeitet hat. Ich habe mich eigentlich sehr schnell hier zuhause gefühlt und hatte zum Glück keine Schwierigkeiten mit der Sprache, da ich immer super Lehrer hatte.

Ich habe eine Lehre als Pharma-Assistentin absolviert und arbeite immer noch im gleichen Betrieb, der für mich wie eine zweite Familie ist, die mir auch bei meiner Diagnose sehr nah gestanden hat. Mein Anker ist aber natürlich mein Freund und meine Familie, die immer für mich da sind und mich unterstützen, egal was gerade ist.

Und wer ist dein «tierischer Freund»?
Mozie ist ein 3-jähriger Welsch-Corgi. Dickköpfig und gross gewachsen, der aber sehr viel Liebe schenkt. Sein Lieblingsspielzeug ist sein Ball. Er könnte stundenlang damit spielen. 

Wie habt ihr zueinander gefunden?
Kann ich nicht wirklich beantworten. Ich habe ihn, seit er ein Welpe ist. Wir verbringen viel Zeit zusammen und jeden Tag ist ein bisschen mehr Vertrauen zwischen uns da. Ich bin seinem Züchter sehr dankbar, dass er ihn meinem Freund und mir anvertraut hat.

Wirkt sich dein Tier positiv auf deinen Alltag mit Multipler Sklerose aus? Welche körperlichen und psychischen Vorteile bringt dir euer Zusammenleben?
Ich denke Mozie wirkt sehr positiv auf meinem Alltag, körperlich wie psychisch. Wir gehen viel laufen. Spaziergänge im Wald mögen wir am liebsten. Da kann er auch frei laufen und ich kann vom Alltag abschalten und einfach die Natur geniessen. 

Klar, ein Hund bringt auch viel Arbeit mit sich, aber ich war mir dessen bewusst, da meine Schwester auch schon Hunde hatte und ich mich um sie kümmern durfte, wenn sie fort war. Was ich immer sehr gerne gemacht habe.

Gibt es auch Probleme, Sorgen?
Probleme keine, da es Mozie super macht. Er ist meistens sehr gehorsam und er hat einen liebevollen Charakter. Sorgen ein bisschen, da man leider bei der MS keine Sicherheiten für die Zukunft hat, wie es einem physisch ergehen wird. Ich bin aber eine sehr positive eingestellte Person und hoffe, dass ich mich immer bestens um ihn kümmern kann/darf.

Kannst du anderen MS-Betroffenen (d)ein Haustier empfehlen? Welche Voraussetzungen müssen für eine funktionierende «Partnerschaft» definitiv erfüllt sein?
Meine Erfahrung ist sehr positiv, deswegen würde ich allen ein Tier empfehlen, nicht nur MS-Betroffenen. Mozie schenkt mir jeden Tag seine Liebe, auch nur mit einem Blick. Ich könnte mir meinen Alltag nicht mehr ohne ihn vorstellen, er ist halt mein grosses Baby.

Für eine funktionierende Partnerschaft braucht es nicht viel. Viel Liebe und viel Zeit, wie auch das gegenseitige Vertrauen, sind sehr wichtig.