Gesichter der MS: Christa Fluck

Gesichter der MS

Diese Serie ist anders. Nicht Dritte oder Unbeteiligte reden über MS und Menschen mit MS. Sondern MS-Betroffene selbst sprechen über ihr Leben mit einer unheilbaren Krankheit, ihre Hoffnungen, ihre Ängste. Wie die Krankheit sie fordert, aber auch, wie die MS sie vielleicht stärker gemacht hat. Wie eng gute und schlechte Erfahrungen beieinander liegen.

Wer bist du? Wie alt bist du?
Mein Name ist Christa Fluck und ich bin 28 Jahre alt.

Wie lange bestanden bei dir schon die Symptome vor der Diagnose?
Ich hatte immer wieder mal Doppelbilder während der Arbeit. Ich hatte es immer auf den Stress geschoben, daher kann ich es nicht genau sagen. Dies war schon vor 12 Jahren  während der Lehrzeit.

Wie und in welchem Alter wurde Dir die Diagnose MS vermittelt?
Die Diagnose wurde mir im Spital in einem Nebenzimmer mitgeteilt und kurz erklärt. Ich war damals 25 Jahre alt.

Was war Dein erster Gedanke nach der Diagnose MS?
Da ich 14 Tage zuvor noch eine schwere Diagnose (Diabetes Typ 1) bekommen habe, hatte MS noch gar keinen Platz in meinem Kopf. Ich habe erst später angefangen zu realisieren was MS bedeutet .

Welche Symptome machen Dir am meisten zu schaffen? Wo behindern Dich die Symptome im Alltag, wie beeinflusst die MS Deine Lebensqualität?
Das grösste Problem ist die Fatique. Ich habe auch immer wieder Probleme, meine rechte Seite zu kontrollieren, oder habe Zuckungen,  wenn ich mich entspanne. Manchmal auch Gedächtnislücken, wenn ich erschöpft bin.

Wie geht dein privates Umfeld, also Familie, Freunde, Partner, mit deiner Krankheit um?
Sehr Unterschiedlich. Die einen unterstützen mich sehr und sehen meine Schwächen und die Gefahr der Krankheit. Und die anderen eben nicht. Aber im Grossen und Ganzen sind alle verständnisvoll.

Hast Du Kinder? Wie gehen sie damit um? Wie bekommst Du/mit Deinem Partner Kinder und Beruf unter einen Hut?
Ja, ich habe einen 2 Jahre alten Sohn. Ich bin ein sehr strukturierter Mensch und habe alles gut organisiert. Aber ich merke auch, dass ich manchmal an meine Grenzen komme.

Wie ist die Situation an Deiner Arbeitsstelle?
Sehr offen und verständnisvoll.

Wie entspannst du dich? Welchen Rat hast du für andere MS-Betroffene?
Ich entspanne mich am besten bei einem Spaziergang mit meinem Sohn und bei einer guten Tasse Kaffee. Mein Rat für Betroffene: Geniesst trotz allem euer Leben. Macht das, was euch gut tut und pflegt Beziehungen zu den Menschen, die euch so akzeptieren, wie ihr seid.

Was macht Dir in Bezug auf MS Angst?
Dass ich nicht für mein Kind da sein kann.

Was gibt Dir in Bezug auf MS Hoffnung?
Die Forschung.

Wenn du 3 Wünsche frei hättest: Welche wären das?
Das ist eine schwierige Frage. Auf jeden Fall wünsche ich mir, dass ich sehr lange so gesund und glücklich wie möglich leben kann.

Hattest Du im Zusammenhang mit MS lustige und/oder traurige Erlebnisse?
In unserer MS Gruppe haben wir es immer lustig.

Welche Beziehung hast du zur Schweiz. MS-Gesellschaft?
Ich bin Mitglied.


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