Digital oder Analog?

Digital

Die letzten 30 Jahre haben eine rasante Entwicklung im Bereich «digitale Technologien» gezeigt. Ein Jugendlicher in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war im Ausgang für die Eltern nach Verlassen des Hauses nicht mehr erreichbar. Studierende mussten sich die Literatur für ihre Arbeiten noch mühevoll aus den Zeitschriften in den Bibliotheken rauskopieren. Das Faxgerät diente seinerzeit als der schnellste und günstigste Weg, um mit Personen, die weit weg waren, zu kommunizieren. 

Heute ist all das - Erreichbarkeit, Verfügbarkeit von Informationen jeder Art und die direkte Kommunikation - nahezu mit jedem Smartphone, nahezu zu jeder Zeit und nahezu an jedem Ort auf der Welt möglich – und zu einem nahezu günstigen Preis.

Die «digitalen Technologien» bringen viele Vorteile in unser Leben – nicht nur hinsichtlich der Lebensqualität und Bequemlichkeit, sondern vor allem auch hinsichtlich unserer Gesundheit. Eine Vielzahl von nützlichen (und weniger nützlichen) Apps sind gerade für Menschen mit Multipler Sklerose erhältlich. Manche kostenlos, manche von Pharmafirmen, wieder andere von akademischen Institutionen (z. B. Spitäler) oder von Patientenvereinigungen (z. B. die <link de unsere-angebote mediathek ms-mobile-app>App der Schweiz. MS-Gesellschaft). Letztlich muss man sich bei allen registrieren und – je nach App – werden Informationen an die App weitergegeben. Diese Informationen können die Medikation betreffen, die Tagesaktivität, ob man sich gerade eher wohl oder weniger wohl fühlt, wo man gerade ist und vieles mehr. Manche erinnern lediglich an die Einnahme eines Medikamentes, andere fordern Sie aktiv auf, etwas zu machen oder testen Sie hinsichtlich einer Funktion (z. B. Koordination). Wieder andere Apps messen passiv – also ohne, dass Sie es merken – wie viele Schritte Sie an einem Tage gegangen sind. Mit diesen Informationen kann man viel Gutes bewirken, u. a. Ihren individuellen Krankheitsverlauf besser verstehen und die Therapie Ihren spezifischen Bedürfnissen anpassen. Leider kann man diese Information auch verwenden, um Ihnen Werbematerial von bestimmten Produkten zukommen zu lassen oder nutzen, um Ihre möglichen Einschränkungen bei einer beruflichen Bewerbung zu ermitteln. Die negativen Aspekte sind vor allem dann eine Gefahr, wenn die von Ihnen mit der App erhobenen Informationen von einer Firma oder kommerziellen Organisation verwaltet werden.

Mit der rasanten Entwicklung dieser neuen «digitalen Technologien», der man kaum wirklich zeitgleich folgen kann, sind neben viele Vorteilen und Vereinfachungen leider auch Herausforderungen und versteckte Risiken verbunden. Risiken, welche man nicht sofort bemerkt und welche durchaus schwerwiegende Folgen haben können.

Um Sie besser zu informieren und Ihnen eine Anlaufstelle für «digitale» Fragen zu ermöglichen, hat die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft neu ein «digitales Advisory Board» ins Leben gerufen. Experten mit verschiedenem Fachhintergrund aus der ganzen Schweiz versuchen, die «digitalen Technologien» auf den Prüfstand zu stellen. Wir versuchen Ihnen zudem, die «digitale Welt» mit Webinaren, kleinen Geschichten (Ihre Erlebnisse) und «Analysen» über die gängigen Apps für Multiple Sklerose näher zu bringen.

Schauen Sie mal öfters «online» vorbei. Wir sind «work in progress»!

Ihre digitale Schweiz. MS-Gesellschaft


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