Arbeit und Multiple Sklerose (Teil 4): Berufliche Tätigkeit und IV nach Alter

Das Schweizer MS Register

Berufliche Veränderungen von MS-Betroffenen ziehen häufig neue Fragen nach sich. Wie verändert sich die Erwerbstätigkeit mit dem Alter und der Dauer der MS? Und in welcher Lebensphase wird am häufigsten eine IV-Berentung ausgesprochen? Die aktuelle Grafik des Monats zeigt hierzu erste Daten aus dem Schweizer MS Register.

Mit der Dezembergrafik wird die Themenserie «Arbeit und MS» abgerundet und gibt einen Einblick in die Frage nach Berufstätigkeit und IV-Berentung. Die Daten belegen den bekannten Zusammenhang zwischen ansteigendem Alter und dem vermehrten Ausscheiden aus dem Erwerbsleben, beziehungsweise einem häufigeren Anspruch auf IV. Allerdings gibt es einen Prozentsatz von 3,5 unter den Berufstätigen ohne IV-Bezug, welche bereits im Rentenalter sind.

Die Grafik zeigt, dass knapp die Hälfte aller Registerteilnehmenden einer Berufstätigkeit nachgehen, ohne zusätzlichen Anspruch auf eine IV-Rente. Die Mehrheit in dieser Gruppe (60%) machen Personen zwischen 18 und 44 Jahren aus. Berufstätige mit einer IV-Teilrente sind mit 15% deutlich weniger vertreten, wobei hier die Altersgruppe zwischen 45 und 65 Jahren mit 72% am häufigsten vorkommt. Es wird zudem ersichtlich, dass knapp ein Viertel der Teilnehmenden eine IV-Rente erhält, ohne zusätzlich berufstätig zu sein. In dieser Kategorie sind Personen mittleren Alters auch am häufigsten vertreten (65 % sind zwischen 45 und 65 Jahren) und knapp 20% sind bereits im Rentenalter (über 65 Jahren). Weitere 15% sind weder berufstätig noch erhalten sie eine IV-Rente, wobei ein Drittel dieser Personen bereits im AHV-Alter sind.

Diese Daten des MS Registers zeigen, dass die Gutsprachen von IV-Renten mit steigendem Alter und MS-Dauer zunehmen und besonders in der Altersspanne von 45 bis 65 Jahren ein aktuelles Thema sein können. Es ist jedoch wichtig, diese Fragen bereits frühzeitig in den Sozialberatungen zu thematisieren und so zur Sicherstellung der finanziellen Situation für die Betroffenen beitragen zu können.