Weichen gestellt an der 55. Mitgliederversammlung

Über 230 anwesende stimmberechtigte Mitglieder befanden über wichtige Geschäfte. Mit einer überwältigenden Einigkeit bei allen Abstimmungen stellten sie die Weichen für die Zukunft.

Ehrungen, Wahlen, Strategien - vielfältige Mitgliederversammlung

Während es an der letztjährigen Mitgliederversammlung in Strömen regnete, fand die diesjährige am Pfingstsamstag bei hochsommerlichen Temperaturen statt. Zum ersten Mal führte mit Marianne Erdin eine externe Moderatorin durch den Tag. Eine Entscheidung, die sich als geglückt erwies, denn die Medizinjournalistin meisterte ihre Aufgabe äusserst kompetent und charmant. In ihren Begrüssungsworten dankte Präsidentin Prof. Dr. Rebecca Spirig den Mitgliedern herzlich für ihr zahlreiches Erscheinen und ihr damit verbundenes Interesse an der MS-Gesellschaft. Unter Traktandum 2 erläuterte GL-Mitglied Urs Stierli die äusserst erfreuliche Jahresrechnung 2013, die denn auch einstimmig angenommen wurde. Der Jahresbericht kann ab sofort bestellt oder online abgerufen werden.
 
Bevor über die Teilrevision der Statuten abgestimmt wurde, erklärte Prof. Rebecca Spirig die einzelnen Änderungen, die zu einem grossen Teil mit der Strategieentwicklung der MS-Gesellschaft in Zusammenhang standen. Die Teilrevision wurde mit überwältigendem Mehr angenommen. Zur Strategie 2014 bis 2018 interviewte Marianne Erdin die Präsidentin der MS-Gesellschaft. So erhielten die Mitglieder umfassende Einblicke in den Strategieprozess und konnten sich mit Fragen oder Anmerkungen einbringen. Die unter dem Leitsatz «Wir sind die erste Adresse bei MS in der ganzen Schweiz» eingeleitete Strategie basiert auf unzähligen Einzel- und Gruppenbefragungen von Direktbetroffenen und Angehörigen. Die Hauptziele der kommenden Jahre werden sein, die Leistungen noch gezielter auf die Betroffenen und Angehörigen auszurichten und ihnen «Heimat» zu bieten. Zudem wird viel Wert auf Offenheit und Transparenz gelegt. Bei den anschliessenden Wahlen wurden Therese Lüscher als Betroffenenvertreterin im Vorstand für weitere vier Jahre bestätigt und PD Dr. med. Michael Linnebank als ärztlicher Vertreter sowie den Ex-Meteo-Moderator Alex Rubli als Betroffenenvertreter neu gewählt. Zusammen mit Alex Rubli hatte sich auch Liz Isler-Gruber zur Wahl gestellt – die Mitglieder wählten mit grossem Mehr den ehemaligen Wetterfrosch in den Vorstand. PD Dr. Linnebank ersetzt PD Dr. Patrice Lalive, der wegen der statutarisch neu geregelten Ämterkumulation aus dem Vorstand ausgetreten ist, aber der MS-Gesellschaft als wertvolle Stütze im Wissenschaftlichen Beirat erhalten bleibt.
 
PD Dr. med. Michael Linnebank ist Neurologe am Universitätsspital Zürich und vierfacher Familienvater. Mit einem Team von 3 Assistenzärzten betreut er im MS-Zentrum über 800 MS-Betroffene. Die enge und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit der MS-Gesellschaft hat PD Dr. Michael Linnebank dazu bewogen, sich für das Ehrenamt als Vorstandsmitglied zur Verfügung zu stellen. Der Ex-Meteo-Moderator Alex Rubli, der seit einigen Jahren mit der MS-Diagnose lebt, musste nicht lange überlegen, als man ihn für eine Betroffenenvertretung im Vorstand anfragte. Sein Ziel ist es, die Verbindung mit Betroffenen zu verstärken und dafür zu sorgen, dass die MS-Gesellschaft gebührende Aufmerksamkeit bekommt.
 
Nach dem statutarischen Teil, einem aufschlussreichen Interview zum Thema MS-Forschung mit PD Dr. Michael Linnebank und einem musikalischen Einschub folgte die Checkübergabe der «Gilde etablierter Schweizer Gastronomen». Gilde-Ambassador Jules Frei überreichte Direktorin Patricia Monin einen Check über den Betrag von 96'000 Franken, den die Gilde-Köche anlässlich ihres Gilde-Kochtages 2013 gesammelt hatten. Seit Beginn des traditionsreichen Benefizanlasses im Jahr 1997 hat die Gilde sagenhafte 1.5 Mio. Franken zugunsten der MS-Gesellschaft gespendet.
 
Vorstandsmitglied Therese Lüscher ehrte anschliessend mit der RG Bern die älteste Regionalgruppe für ihr 40-jähriges Bestehen und die abtretende Präsidentin der RG Niesenblick, Madeleine Luder, für ihr ebenfalls 40-jähriges Engagement in verschiedenen Regionalgruppen.

Mit den Worten «das Beste zum Schluss» leitete Marianne Erdin kurz nach 13.00 Uhr die mit Spannung erwartete Verleihung des MS-Preises ein. Ausgezeichnet wurde der junge Jann Kessler, der im Rahmen seiner Maturaarbeit einen sehr bewegenden Film über das Leben von 7 MS-Betroffenen produziert hat. Zu diesem Projekt bewogen hat ihn das Schicksal seiner Mutter, die vor vielen Jahren an MS erkrankte, heute in einem Pflegeheim lebt und sich schon seit einigen Jahren nicht mehr mitteilen kann. Noch nie war es der Jury so einfach gefallen, unter den Nominierten den Preisträger zu wählen – der Entscheid kam innerhalb von 15 Sekunden zustande. Informationen über die künftigen Möglichkeiten, diesen eindrücklichen Film zu sehen oder zu erwerben, folgen auf der Website und im Magazin FORTE.