Webinar: Umgang mit Spastik & Schmerzen in der Physiotherapie

Webinar

Die Spastik gehört zu den häufigsten Symptomen der Multiplen Sklerose und kann die Lebensqualität von Betroffenen stark beeinträchtigen. Die Physiotherapeutin Regula Steinlin Egli zeigte im Webinar, wie die oft schmerzhaften Verkrampfungen mit Behandlungsmassnahmen aus der Physiotherapie gelöst werden können und wie man einer drohenden Immobilität entgegenwirken kann.

Das Webinar wurde aufgezeichnet, so dass Sie es in aller Ruhe auch nachträglich noch anschauen können.

Regula Steinlin Egli, Studiengangleiterin CAS Neurophysiotherapie an der Universität Basel und Mitglied im Medizinisch-wissenschaftlichen Beirat der Schweiz. MS-Gesellschaft, gab als Fachexpertin und Praktikerin einen umfassenden Überblick über die physiotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten der Spastik und damit einhergehender Schmerzen. Zunächst erklärte sie den über 90 zugeschalteten Teilnehmenden, was mit «Spastik» genau bezeichnet wird. Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet übersetzt «Krampf». Bei einer Spastik erhöht sich also die Muskelspannung, was oft schmerzhaft sein kann, aber nicht muss. Wie so häufig bei der Multiplen Sklerose sind auch bei der Spastik die Ausprägung und der Grad der Beeinträchtigung bei jeder betroffenen Person unterschiedlich.

Nach dieser kurzen Einführung zeigte Steinlin Egli anhand konkreter Beispiele – unterstützt durch viel Bild- und Videomaterial – welche Physiotherapien bei einer Spastik hilfreich sein können. Ein wichtiges Ziel in der Behandlung ist die Stabilisation des Rumpfes, welche etwa mit einer Hippotherapie verbessert werden kann. Auf dem Pferderücken sitzend, müssen die Betroffenen die Schaukelbewegungen mit ihrem Oberkörper auffangen und trainieren so ihren Rumpf. Ein weiteres wichtiges Ziel in der Spastik-Therapie ist die Verbesserung der Stützfunktion der Arme. Diese ist bei Transfers in den Rollstuhl oder beim Einsatz von Gehhilfsmitteln wie einem Rollator wichtig.

Es sei zentral, betonte die Referentin, dass Betroffene nicht nur in der physiotherapeutischen Behandlung an ihrer Beweglichkeit arbeiten, sondern Übungen auch in ihren Alltag integrieren. Mit Videos stellte sie verschiedene Übungen vor, die man etwa beim Kochen oder beim Fernsehschauen bequem zu Hause durchführen kann. 

Gegen Ende des Referats kam Steinlin Egli auf die Rolle von Kraft- und Ausdauertraining zu sprechen. Neben einer Verbesserung der Gehfunktion, der Ausdauer und der Kraft können diese nicht nur zu einem tieferen Schubrisiko führen, sondern auch depressive Symptome lindern und positive Effekte auf die Kognition haben. Sie betonte, dass das Training von einer medizinisch ausgebildeten Fachperson gut instruiert und an die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen angepasst werden muss. Dieser Grundsatz gilt generell bei der Therapie von Spasmen.

Nachdem sich Steinlin Egli für die Aufmerksamkeit bedankt hatte, öffnete sie die Runde für Fragen. Die Zuschauenden stellten über die Chatfunktion viele davon und berichteten dabei auch von ihren eigenen Erfahrungen mit der Spastik. Zahlreiche Teilnehmende bedankten sich abschliessend für den informativen Vortrag und den hilfreichen Überblick.

Weitere spannende und interessante Webinare und Videos finden Sie auf unserer Webseite und auf dem YouTube-Kanal der Schweiz. MS-Gesellschaft.

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Webinar: Gehhilfsmittel

Am 24. März um 17.30 Uhr wird die Referentin Ursula Biland-Thommen, Physiotherapeutin und Mitglied im Medizinisch-wissenschaftlichen Beirat der Schweiz. MS-Gesellschaft, verschiedene Gehhilfsmittel vorstellen und deren Vor- und Nachteile für MS-Betroffene erklären. Am Ende des Webinars haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen über die Chatfunktion an die Fachperson zu stellen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

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