U30 Camp – let’s chill together

Das bereits zur Tradition gewordene U30 Camp für MS-Betroffene fand diesmal vom 10. bis 12. Juli 2015 in Gaienhofen-Horn am Bodensee statt.

U30 Camp – let’s chill together

Das bereits zur Tradition gewordene U30 Camp für MS-Betroffene fand diesmal vom 10. bis 12. Juli 2015 in Gaienhofen-Horn am Bodensee statt.

Das Camp wurde von den beiden U30 Camp erfahrenen Leiterinnen Silke Wohlleben, dipl. Sozialpädagogin bei der AMSEL (Aktion Multiple Sklerose Erkrankter), und Sandra Künzli, dipl. Sozialarbeiterin bei der Schweiz. MS-Gesellschaft, geleitet. Ohne die Unterstützung der vier freiwilligen Helfer wäre das Camp nicht möglich gewesen. Sie sorgten für optimale Rahmenbedingungen um den  26 Teilnehmenden ein inspirierendes, humorvolles und bereicherndes Camp zu ermöglichen.

«Auch dieses Jahr wurde gegrillt und gechillt»...

erzählen die Teilnehmerinnen Nadin Fehlmann und Melanie Bühlmann. «Am Freitag, 10. Juli 2015 startete das U30 Camp am Bodensee. 24 Personen reisten aus Deutschland an, sogar Teilnehmer aus Bochum.

Trotz anfänglicher Bedenken - wir und campen? - waren wir bereits bei der Ankunft, positiv überrascht. Der tolle Zeltplatz, die fantastische Lage, des grossen Zeltes und die Offenheit der anderen, Teilnehmer trugen einen wesentlichen Teil dazu bei.

Nach dem Check-In starteten wir mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Gleich im Anschluss daran, wurden einzelne Informationen auf spielerische Art und Weise abgefragt:
Wie lange bist du schon betroffen? Welche Medikamente nimmst du? Wie und wo stehst du in deinem Leben? Sind wir geoutet oder nicht?

Am Abend fuhren wir von Horn nach Radolfzell, wo uns das Schiff «Helio» erwartete. Auf diesem Schiff assen wir unser Picknick (das Bündnerfleisch aus der Schweiz war übrigens der Hammer!).

Um sich die Namen der anderen Teilnehmenden einfacher merken zu können, musste jeder von uns etwas aufzählen, was er gerne mag und dabei mit dem gleichen Buchstaben seines Vornamens beginnen: Alex mag die Achterbahn, Daniel das Dosenbier und Christian das chillen. Wie man sich denken kann, kam es öfters vor, dass man fortan mit seinem neuen Spitznamen gerufen wurde.

Zurück von einer wunderschönen Schifffahrt, liessen wir den Abend am Lagerfeuer gemütlich ausklingen. Trotz anfänglicher Zweifel, haben wir die Nacht im Zelt - bei kühlen Temperaturen, im engen Schlafsack, ganz gut überstanden.

Bilder Ü30 Camp <- mach mich kleiner Mario :)

Lebenszeitlinie

Am nächsten Morgen starteten wir mit einer lockeren Quasselrunde und anschliessendem leckerem Frühstück in den Tag. Ganz spannend ging es weiter mit unserer «Lebenszeitlinie», welche wir uns anschliessend gegenseitig präsentierten. So konnten wir intensiv über uns selbst nachdenken und auch viel Persönliches über die anderen Teilnehmenden erfahren.

Nach einem gemütlichen Spaghetti-Plausch im Camping-Restaurant, hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Diesen verbrachten wir alle bei super Wetter im Wasser und am Strand.

Ein weiteres Highlight war das von Jürgen Dosser (Gesamtküchenchef der Kliniken Schmieder) frisch zubereitete, umfangreiche Barbecue. Abgerundet wurde dieser Abend durch einige experimentell von uns zusammengemixte Cocktails und intensive Gespräche am Lagerfeuer mit den anderen U30-ern.

Ganz witzig und toll fanden wir Schweizer immer wieder, dass die Deutschen sehr interessiert am Erlernen der Schweizer Sprache waren. Ihre ersten Gehversuche in «Schwiizerdüütsch» brachten uns einige Male zum Lachen. Total erschöpft haben wir die zweite Nacht auf unseren Feldbetten verbracht; glücklicherweise mit angenehmeren Temperaturen als in der Nacht zuvor.

Austausch mit Experten und leckere Pizza

Und schon hatte der letzte Tag begonnen. Nach dem Frühstück ging es gestärkt in Richtung Strandbad, um uns mit den beiden Experten auszutauschen. Wir konnten unsere Fragen dem Neurologen Prof. Dr. Christian Dettmers und dem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Prof. Dr. Roger Schmidt stellen. In der Halbzeit der Gespräche gab es eine Pizzarunde, bei welcher ausgiebig weiter diskutiert wurde.

Nach der sehr interessanten, zum Teil auch nachdenklich stimmenden Expertenrunde, waren wir schon beim letzten Punkt des Weekends angelangt: Rückblick und Abschied.

Ohne Ausnahme, gaben alle ein sehr positives Feedback und der etwas wehmütigen Abschied nahte. Obwohl wir uns anfänglich kaum gekannt hatten, haben wir sehr viel voneinander erfahren. Dies aufgrund der Tatsache, dass alle Teilnehmenden «im selben Boot sitzen». So kamen wir uns ganz schnell näher und führten intensive Gespräche, in denen man sich einfach verstanden fühlte.

Die Heimreise traten wir - um eine tolle Erfahrung reicher - an und werden uns sicher alle noch lange und gerne an die tolle Zeit zurückerinnern.

Unser Fazit: «Mega supi gsi». Wir würden nächstes Jahr sehr gerne wieder kommen. Die Lage, der See, die Leute, das Wetter, die Organisation und sogar das Campen - einfach alles ist Hammer gewesen. Wir hoffen ganz fest, dass wir auch im nächsten Jahr wieder am U30 Camp für MS-Betroffene teilnehmen können.

Ein riesengrosses Dankeschön geht an das Organisationsteam, welches eine tolle Arbeit geleistet hat. MERCI VIELMOL!»