Serie MS-Forschende im Kurz-Portrait: Franca Wagner

MS-Forschende im Kurz-Portrait

Diese Serie portraitiert Forschende, die mit viel Beharrlichkeit und Herzblut auf der Suche nach Antworten zur MS sind - und ihre von der MS-Gesellschaft geförderten Projekte. In dieser Folge: Dr. med. Franca Wagner.

Seit 60 Jahren unterstützt die MS-Gesellschaft dank finanzieller Zuwendung von Mitgliedern, Spenderinnen und Spendern die MS-Forschung. Dazu gehört die Grundlagenforschung, um zum Beispiel Medikamente zu entwickeln oder mögliche Ursachen der MS aufzudecken. Dazu gehören Forschungsstudien, die ein breites Spektrum medizinischer, pflegerischer, psychologischer und sozialer Themen aufgreifen. Übergeordnetes Ziel jeglicher Forschung ist entweder, die Lebensqualität von Menschen mit MS zu verbessern oder die MS eines Tages heilbar zu machen.

Franca Wagner

Sie forscht am Inselspital Bern zum Thema «Vollautomatische Segmentierung von MS-Läsionen und Hirnvolumen: Entwicklung eines Diagnose-Tools für die Überwachung des Krankheitsverlaufs von MS-Patienten».

Ihr Projekt

Ziel unseres Projekts war es, einen vollautomatisch computergestützten MRT-basierten «alltagstauglichen» Segmentierungsalgorithmus für die qualitative Bewertung der MRTs von Patienten mit MS zu entwickeln. Dadurch sollen zukünftig die Differenzen in der MRT-Bildbefundung und der Verlaufsbeurteilung der MRT-Bilder von MS-Patienten in Hinblick auf die MS-Läsionslast, Krankheitsaktivität und insbesondere des Hirnvolumens als Parameter zur Erfassung der Krankheitsprogression vermieden werden. Dies hat spezielle Bedeutung für den Langzeitverlauf und die Therapie der MS-Patienten, da die messbaren Veränderungen des Hirnvolumens ein Prädiktor für kognitive Beeinträchtigungen und Leistungseinschränkungen sind. Ein zunehmender Verlust von Hirngewebe aufgrund des Fortschreitens der MS kann allein durch eine reine visuelle MRT-Bildanalyse nicht ausreichend beurteilt werden. Die Überwachung der Krankheitsprogression und des Verlaufs sowie die Therapiekontrolle erfordern einen objektiven Ansatz zur Abschätzung der MS-Läsionslast und der Hirnatrophie bei MS-Patienten. Ein dementsprechender Ansatz ist die automatisierte objektive Bildanalyse zur Bestimmung der MS-Läsionslast und Beurteilung der Hirnatrophie im Krankheitsverlauf.

Ihre Motivation

«Die MRT (Magnetresonanztomografie) ist die wichtigste bildgebende Methode bei der MS zur Diagnose, Verlaufsbeurteilung und zum Ausschluss von Erkrankungskomplikationen. Neue bildgebende Verfahren liefern spezifischere Befunde der zu Grunde liegenden Pathologie und ergänzen diese mit einer indirekten Beurteilung der Funktionalität des Nervengewebes  (Neurodegeneration). Diese Optimierung der Bildbefundung in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den klinischen Fachspezialisierungen ist für mich grundsätzliche Motivation meiner Forschungstätigkeit».