Rund um den Rollstuhl, Interlaken

Am Wochenende vom Sa. 05. bis So. 06. September 2015 drehte sich im Zentrum Artos in Interlaken alles um das Thema Rollstuhl. Bernhard Wissler und Marion Brändle, Fachangestellte bei Hock’n Roll, führten auch dieses Jahr kompetent durch die Veranstaltung. Unterstützt wurden sie von Luzia Ryter, selber MS-betroffen und langjährige Rollstuhlfahrerin.

In einem ersten Teil übten die Teilnehmenden, (3 FussgängerInnen und 8 Rollstuhlfahrende) nach einer kurzen Einführung, wie kleine Hindernisse mit dem Rollstuhl gemeistert werden können. Die Teilnehmenden wurden dabei von den beiden Fachspezialisten beobachtet, welche im Anschluss den Seminarraum in eine Werkstatt umfunktionierten und gleich erste Änderungen an den persönlichen Rollstühlen vornahmen.

Während die Fachspezialisten mit den Rollstühlen beschäftigt waren, hatten die Teilnehmenden Zeit für einen Austausch rund um den Rollstuhl. Sandra Künzli, Bereichsleiterin Sozialberatung der MS-Gesellschaft und Luzia Ryter konnten Fragen wie z.B. Antragstellung bei der IV oder Finanzierung von Rollstühlen und anderen Hilfsmitteln kompetent beantworten sowie hilfreiche Praxis-Tipps vermitteln.

Den Abschluss des ersten Tages bildete ein Völkerballturnier. Dabei zeigten die Teil-nehmenden elegante Mobilitätsmanöver, motiviert durch die bisherigen Erfolgs- und Aha-erlebnisse. Neben ein paar blauen Flecken gab es vor allem viel zu lachen.

Am zweiten Tag nahmen die beiden Spezialisten nach einem Theorieblock weitere Anpassungen an den Rollstühlen vor und gaben persönliche Empfehlungen für die weitere Rollstuhlversorgung. Weiter stellten sie Zusatzgeräte mit elektrischem Antrieb wie Zuggeräte oder elektro-unterstützte Handvelos zum Testen zur Verfügung und zeigten, wie Treppen auch ohne Lift bewältigt werden können.

Durch ihre praxistaugliche Fachkompetenz und ihre humorvolle Empathie gelang es dem Team von Anfang an, eine grosse Offenheit und Vertrauensbasis zu schaffen. Anfängliche Ambivalenzen und Unsicherheiten gegenüber dem Thema «Rollstuhl» konnten durch die Fachpersonen einfühlend, humorvoll und klar angesprochen und so gut wie möglich reduziert werden. Die Rückmeldungen von der Gruppe waren durchwegs positiv. Eine Teilnehmende brachte es auf den Punkt: die «Sperre» Rollstuhl konnte ich dank der Veranstaltung ablegen.