© Universität Zürich, Youtube-Kanal uzhch
Martin Roland und sein Team wollen das Immunsystem wieder tolerant machen für die körpereigenen Zellen, in diesem Fall die Myelinzellen im Gehirn. Für diese so genannte Tolerisierung wird ein Prozess genutzt, der im Körper tagtäglich unzählige Male abläuft: Körpereigene Zellen sterben den programmierten Zelltod, die so genannte Apoptose.
Andere Zellen nehmen diese auf und zeigen sie den Immunzellen mit der Botschaft: Regt euch nicht auf, das ist körpereigenes Material, ihr müsst darauf nicht mit einer Immunreaktion antworten! Ohne diese Information würden Immunzellen dauernd gegen körpereigenes Gewebe vorgehen und Schäden verursachen.
Der Plan von Roland Martin und seinem Team ist, rote Blutkörperchen mit Peptiden der Myelinzellen zu bestücken. Wenn die Blutkörperchen sterben und in Milz und Leber entsorgt werden, sollen dort die Immunzellen lernen, dieses Zellmaterial nicht anzugreifen. Wenn sie die Botschaft verstehen, werden sie künftig auch die Myelinschicht um die Nervenzellen im Gehirn nicht mehr attackieren, weil sie sie wieder wie bei gesunden Menschen als körpereigene Substanz erkennen.
(Quelle: Universität Zürich)
2015 wurde in der Mai-Ausgabe des Forte Magazins eine Reportage über die Forschung von Studienleiter Dr. Andreas Lutterotti und Immunologin Tess Brodie publiziert: