MS Behandlung heute

Ein informativer und interaktiver Morgen zu den medizinischen Therapiemöglichkeiten bei MS und deren Symptome fand am 30. Mai in Luzern statt.

Mit den Referenten Dr. med. Jan Voss, Facharzt FMH für Neurologie aus der Neuropraxis Luzern und Dr. med. Max Wiederkehr, Facharzt FMH für Neurologie, Neurologische Praxis Luzern, Hirslanden Klinik St. Anna, konnten zwei lokale Fachpersonen gewonnen werden. Einige Teilnehmende kamen gerade deshalb - sie wollten «ihren» Arzt einmal in einer etwas anderen Rolle zu erleben.

Entwicklung der MS-Medikamente

Dr. Voss zeigte die Entwicklung der MS-Medikamente bis heute auf. Es wurde sichtbar, dass sich vor allem die jüngeren Medikamente im Wirkmechanismus zunehmend unterscheiden, da sie an verschiedenen Orten der Krankheitsentstehung Einfluss nehmen. Anhand dieser Unterschiede führte er die möglichen «Nebenwirkungen» und «Risiken» aus und erhellte die beiden Begriffe. Weiter erklärte er die nötigen Kontrollmassnahmen die zur Sicherheit der Betroffenen dienen, um Warnsignale frühzeitig zu erkennen und handeln zu können. Er machte auf Grenzen der Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam und führte dabei auch die bis heute die nicht behandelbare primär progrediente MS-Form auf. Seine Ausführungen machten die zunehmende Komplexität der Behandlungsvarianten  und die damit einhergehenden Herausforderungen für den Betroffenen und den Arzt offensichtlich.

Medizinische Behandlung von MS-Symptomen

Dr. Wiederkehr widmete sich der medizinischen Behandlung von MS-Symptomen. Er bündelte die Vielfalt möglicher Symptome und ging anschliessend auf Themen wie «Mobilität» ein, zu der unter anderem Gang- oder Armbewegungsstörungen gehören. Weiter führte er über Spastik, Blase- Darm- und Sexualstörungen, Hitzeunverträglichkeit, Schmerzen und Fatigue aus. Er erklärte, dass für jeden Einzelnen spezifisch gewählte Therapieformen und Massnahmen erforderlich wären. Dr. Wiederkehr zählte bestimmte Medikamente auf die eingesetzt werden können und klärte zudem über den wichtigen Einfluss von Physio-, Hippo-, Ergo- oder Logotherapie auf. Auch Hilfsmittel gehören dazu. Seine Erfahrung zeige, dass Hilfsmittel wie Gehstöcke oder ein Rollstuhl teilweise leider erst spät von Betroffenen akzeptiert würden, dabei könnte sich deren Einsatz schon früher lohnen und positiv auf den Alltag auswirken». Im Weiteren erläuterte er, dass auch durch Symptome ausgelöste Komplikationen wie z.B. Druckgeschwüre möglich sind. Regelmässige Bewegung, Physiotherapie, Hilfsmittelanpassungen und pflegerische Massnahmen, sowie Medikamente können vorbeugend wirken.    

Der letzte Teil des Morgens stand für Fragen der Teilnehmenden offen. Einige wurden schon in den Referaten beantwortet, andere regten zu weiterführenden Fragen an. Die Chance wurde rege genutzt und zeigte eine breite Palette an verschiedenen Frage- und Problemstellungen auf.