MS Behandlung Heute

Das Veranstaltungsthema «MS Behandlung Heute» lockte am 11. Juni 2016 über 60 MS-Betroffene, Angehörige und Interessierte nach Solothurn. Die grosse Anzahl Teilnehmende  aus der Region und aus der ganzen Schweiz zeigte das grosse Interesse an aktuellen Behandlungsmöglichkeiten.

Im ersten Teil war die medikamentöse MS-Behandlung Thema und nach einer feinen Pause wurden weitere Behandlungsansätze für spezifische Symptome vorgestellt. Zum Schluss konnten die Teilnehmenden Fragen stellen, die sie während der Veranstaltung notiert hatten.

Was ist die optimale MS-Therapie?  

Dr. Christian Kamm – Oberarzt der Neurologischen Polyklinik sowie Leiter der MS-Sprechstunde am Inselspital in Bern und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Schweiz. MS-Gesellschaft – stellte als erstes die MS-Therapien vor. Er erklärte die Bedeutung  der Diagnose eines klinisch isolierten Syndroms CIS und zeigte die verschiedenen Phasen der MS auf. Auf dieser Grundlage wies  er auf den  möglichen Einsatz oder Ausschluss der verschiedenen  MS-Medikamente hin. Übersichtlich ging er auf die einzelnen Präparate ein, zeigte Nutzen, Nebenwirkungen und allfällige Risiken auf. Insbesondere erklärte er die möglichen Sicherheitsmassnahmen, die nötig sind, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. 

Was kann man gegen die MS-Symptome tun? 

Dr. Robert Bühler, Leitender Arzt Neurologie im Bürgerspital Solothurn, widmete sich in seinem Referat den MS-Symptomen und deren Behandlung. Bei seinen Ausführungen über das Auftreten und die Häufigkeit von Symptomen sowie deren gegenseitige Beeinflussung wurde im Publikum nicht selten wissend  genickt. Vertieft ging der Referent auf die Entstehung und Behandlung von Fatigue, Depression, Spastik, Blasen-und Sexualitätsstörungen sowie kognitive Symptome und  Schmerzen ein. Es wurde deutlich, dass die Vielschichtigkeit der Symptome eine  exakte diagnostische Abklärung verlangen, damit die gesamte Situation betrachtet und die Behandlung möglichst gezielt  eingesetzt werden kann. Dr. Bühler zeigte die unterschiedlichen und ergänzenden Therapieansätze auf, z.B. die Wirkung von Medikamenten  und der Physiotherapie. 

Persönliche Auskunft

Im dritten Teil wurde genügend Zeit für Fragen aus dem Publikum eingeräumt.  Die Meldungen waren zahlreich und konnten allesamt berücksichtigt werden. Die Teilnehmenden erhielten direkt von den Referenten Antworten z. B. über das Risiko einer Schwangerschaft unter Gilenya, die Vor- und Nachteile eines Therapiewechsels oder, was bei Komplementärmethoden zu  berücksichtigen ist. Der rege Austausch  untereinander und mit den Referenten sowie die Möglichkeit, die eine oder andere Information am bereitgestellten Informationstisch zu erhalten, rundete einen interessanten und lehrreichen Morgen ab.