Infoveranstaltung «Therapie wechseln»

Die zunehmende Zahl verschiedener MS-Verlaufstherapien stellt Betroffene vor neue Herausforderungen. Dr. Christian Kamm erklärte einem interessierten Publikum, was es mit den verschiedenen Medikamenten auf sich hat und wieso nicht jedes Medikament für jede Person geeignet ist.

Komplexität der Medikamentenvielfalt

Über 40 Personen kamen am 06. September 2014 nach Olten, um Klarheit über die komplexe Situation der Medikamentenvielfalt zu erhalten. Um es vorwegzunehmen: ihre Erwartungen wurden erfüllt. Klar und verständlich stellte Dr. Kamm, Oberarzt am Inselspital Bern und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der MS-Gesellschaft, jedes Medikament einzeln vor und äusserte sich nicht nur zu deren Wirkweise, sondern schilderte auch unverblümt Risiken und Nebenwirkungen.

So ganz nebenbei erfuhren die Teilnehmenden auch, dass die Studien im Bereich der MS zu den am besten kontrollierten Studien überhaupt gehören. Und sie lernten anhand einiger konkreter Beispiele, wie Studienergebnisse zustande gekommen sind und welche Einzelfälle sich hinter statistischen Zahlen verbergen.

Therapiewechsel ist eine individuelle Angelegenheit

Ein Therapiewechsel ist eine sehr individuelle Angelegenheit, die eingehend mit dem Neurologen besprochen werden muss. Doch wie Dr. Kamm verriet, stehen auch die Neurologen mit der Vielfalt der verfügbaren Medikamente vor neuen Herausforderungen: Sie sollten jenes Medikament empfehlen, das nicht nur aus medizinischer Sicht am meisten Erfolg verspricht, sondern auch in die Lebensweise und Wünsche der MS-betroffenen Person passt.

Dr. Kamm gelang es ausgezeichnet, den Teilnehmenden die nötigen Informationen mit auf den Weg zu geben, damit sie bestens informiert ihre eigene Situation überdenken können und beim nächsten Arzttermin bestimmt die richtigen Fragen stellen können. Schon im Anschluss an das Referat nutzten die Teilnehmenden rege die Chance, dem Referenten Fragen zu stellen, die ihnen unter den Nägeln brannten.