Dr. Samuel Jones von der Universität Lausanne hat im Rahmen seiner Forschungen ein besonderes System der «Co-Kultur» von Zellen entwickelt. Dieses erlaubt ihm, Zellen des Immunsystems und Zellen aus dem zentralen Nervensystem von MS-Betroffenen gemeinsam zu untersuchen. Er möchte auf diese Weise feststellen, ob und welche Unterschiede es bei den Zellen des Immunsystems zwischen MS-Betroffenen und Gesunden gibt.
Zudem hofft er aufdecken zu können, welche Strukturen auf der Oberfläche der Nervenzellen von MS-Betroffenen von den Immunzellen gezielt angesteuert und angegriffen werden.
Die Forscherin Vasileia Kalaitzaki, Universitätsspital Zürich, befasst sich mit den komplexen Grundmechanismen, die dazu führen, dass das Immunsystem bestimmte Komponenten des zentralen Nervensystems toleriert, die, wenn sie fälschlicherweise angegriffen werden, zur Entstehung von MS beitragen können. Dabei hat ihre Gruppe herausgefunden, dass sich das Immunsystem so verändern kann, dass es diese Komponenten, die es zuvor angegriffen hat, toleriert.
Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse konnte bereits ein erster Therapieansatz für MS entwickelt werden. Weitere Forschungen zu den Mechanismen, die an der Entstehung einer solchen Immuntoleranz beteiligt sind, sollen nun helfen, den Therapieansatz weiter zu verfeinern.