Benefizkonzert: Romantisch und humorvoll

Benefizevents

Bereits zum 21. Mal fand das Benefizkonzert der Schweiz. MS-Gesellschaft am 18. Dezember statt – und begeisterte wie eh und je. Dirigent Howard Griffiths, Violinistin Veriko Tchumburidze und das Musikkollegium Winterthur sorgten für einen romantischen, aber auch unterhaltsamen 4. Advent.

Das diesjährige Benefizkonzert der MS-Gesellschaft stand im Zeichen romantischer Meisterwerke. Nach der Begrüssung durch die Direktorin Patricia Monin eröffnete Howard Griffiths das Konzert kurz und fulminant mit der Ouvertüre zu «Abu Hassan» von Carl Maria von Weber. Dann betrat die georgische Violinistin Veriko Tchumburidze die Bühne und in den nächsten 30 Minuten fesselte und begeisterte sie das Publikum mit ihrer emotionalen Interpretation von Mendelssohns Violinkonzert. Ihrer Darbietung folgte minutenlanger tosender Applaus, dreimal kehrte sie auf die Bühne zurück, um sich strahlend zu verbeugen.

Angehörige für besondere Verdienste geehrt

Nach der Pause folgte traditionellerweise die Ehrung eines wichtigen Menschen, der sich im Zusammenhang mit MS hervorgetan hat. Patricia Monin erinnerte noch einmal an das ungewisse Schicksal von MS-Betroffenen und an die Unterstützung der MS-Gesellschaft. Doch noch viel wichtiger, betonte sie, sei die Leistung von Angehörigen: «Oft leiden sie mit. Und trotzdem leisten sie Unglaubliches und sind für Betroffene da.» Deswegen wurde in diesem Jahr Stefan Zäch, dessen Frau von MS betroffen ist, stellvertretend für alle Angehörigen geehrt, die ihre Liebsten in allen Lebenslagen unterstützen. In einem kurzen Interview erzählte er aus seinem Alltag und von den Herausforderungen, denen sich Angehörige immer wieder stellen müssen: «Das Leben verläuft nicht planbar und gradlinig, sondern krumm und mit der MS wird es noch krümmer.» Patricia Monin überreichte ihm einen Orden für besondere Verdienste und forderte die Zuschauerinnen und Zuschauer dazu auf, für alle Angehörigen im Saal noch einmal kräftig zu applaudieren.

Humor und Besinnlichkeit

Der zweite Teil des Konzerts war Franz Schubert gewidmet, das Musikkollegium Winterthur bot eine passionierte Darbietung der Sinfonie Nr. 3. Abermals war das Publikum begeistert und honorierte das Orchester und Howard Griffiths mit euphorischem Applaus. Dieser stellte mit seinen Ansagen zu den beiden Zugaben sogleich seine humoristische Seite unter Beweis. Mit Winterlust von Josef Strauss und der Schreibmaschinen Sinfonie folgten zwei passend heitere Stücke. Nachdem er für viele Lacher gesorgt hatte, brachte Griffiths zum Abschluss noch einmal besinnliche Stimmung in den Saal, indem er «Stille Nacht, Heilige Nacht» anstimmte und die Zuschauerinnen und Zuschauer nach den Blättern mit dem Liedtext greifen liess, die verteilt worden waren. Schliesslich stimmten alle Anwesenden zu einem gewaltigen Chor ein und sorgten so für den eigentlichen Gänsehautmoment des Tages.

Nächstes Jahr findet das MS-Benefizkonzert am 3. Dezember statt. Aufgrund des Umbaus der Tonhalle wird es ins Tonhalle-Provisorium in der Maag Event Hall verlegt.