«Ich hoffe, Sie verzeihen mir, wenn ich jetzt ein bisschen emotional werde…» So begann Patricia Monin, Direktorin der Schweiz. MS-Gesellschaft, ihre Begrüssungsrede in der vollen Tonhalle in Zürich am vergangenen Sonntagvormittag. «Aber wir sind so unglaublich froh, Sie nach der Zwangspause von zwei Jahren wieder zu unserem Benefizkonzert begrüssen zu dürfen!», fuhr sie fort. Die Freude über das Wiedersehen standen ihr und allen Gästen, Mitarbeitenden sowie Musikerinnen und Musikern ins Gesicht geschrieben.
Im Zentrum der Matinee standen nicht nur die grosse Wiedersehensfreude und die brillanten Werke Wolfgang Amadeus Mozarts, sondern auch die 15'000 MS-Betroffenen in der Schweiz. Patricia Monin erinnert sich in ihrer Rede an einen Mann, der Anfang Jahr im FORTE-Magazin portraitiert wurde. Auch er war ein junges musikalisches Talent und schlug die Karriere zum Berufsmusiker ein – bis die Multiple Sklerose seine Träume zerstörte. Menschen wie ihm kommt der Reinerlös des Benefizkonzerts zugute.
Ein treuer Begleiter: Dirigent Howard Griffiths
Mit Mozarts Ouvertüre zur Oper «le nozze di Figaro» eröffnete Howard Griffiths gemeinsam mit der Camerata Schweiz das Konzert. Der britische Dirigent, der seit über 40 Jahren in der Schweiz lebt, setzt sich seit vielen Jahren Seite an Seite mit der Schweiz. MS-Gesellschaft für MS-Betroffene ein. Er weiss, was es bedeutet, Angehöriger eines von MS betroffenen Menschen zu sein: Seine Mutter litt an der unheilbaren Krankheit und war vom Hals abwärts gelähmt. Seither setzt er sich für Menschen mit MS ein und führt immer wieder mit mitreissender Begeisterung durch das Benefizkonzert – so auch an diesem Sonntag.
Klavierkonzert «Jeunehomme» von Martin James Bartlett
Nach dem Eröffnungsstück trat Martin James Bartlett an den Flügel. Der britische Pianist und «BBC Young Musician of the Year» trat schon beim 90. Geburtstag der Queen auf. Nun beehrte der erst 26-Jährige auch am Benefizkonzert sein Zürcher Publikum mit sanften Klängen am Klavier. Virtuos spielte er das 9. Klavierkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart – das letzte und wohl bedeutendste des Salzburger Komponisten.
Nach der Pause ging es ohne Solisten weiter. Die Camerata Schweiz spielte die Jupiter-Sinfonie Mozarts, eine der besten Sinfonien der Musikgeschichte. Mal leise und sanft, mal stürmisch und fordernd tönten die Melodien durch die neu renovierte und akustisch brillante Tonhalle.
Die enge Verbindung zwischen Howard Griffiths und seinem Orchester spürte man noch auf den letzten Rängen, seine begeisterte Art am Dirigentenstab war unverkennbar und mitreissend. Die Zuschauenden dankten es ihm: Unter tosendem Applaus verabschiedeten sich die Musikerinnen und Musiker von ihrem begeisterten Publikum.
Eine rote Rose für alle Gäste und ein herzliches Dankeschön
Nach diesem verzauberten Vormittag wurden die Gäste mit einer aufhellenden Geste ins nebelbedeckte Zürich entlassen: Dank einer grosszügigen Blumenspende von Fleurop durfte sich die Schweiz. MS-Gesellschaft von jedem Besucher und jeder Besucherin persönlich mit einer roten Rose verabschieden und sich für ihre Unterstützung bedanken.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Howard Griffiths, der Camerata Schweiz und Martin James Bartlett für die überaus genussvolle und mitreissende Matinee bedanken sowie bei der ZKB für die freundliche Unterstützung. Und nicht zuletzt bedanken wir uns auch noch einmal bei allen Besucherinnen und Besuchern – mit der Hoffnung, sie auch nächstes Jahr am 17. Dezember 2023 wieder zum Benefizkonzert begrüssen zu dürfen.