Bedürfnisse von MS-Betroffenen und MS-Gesellschaften in Zeiten von Covid-19

Eine kürzlich durchgeführte Befragung der EMSP untersuchte, wie sich die Bedürfnisse von Betroffenen und MS-Gesellschaften während Covid-19 verändert haben.

Es wurden insgesamt 22 MS-Gesellschaften von der EMSP (Europäische MS Plattform) befragt. Dies sind die vier dringendsten Bedürfnisse:

1) MS-Gesellschaften beklagen die durch Covid-19 verursachten finanziellen Einbussen. Durch die Pandemie haben sich für viele MS-Gesellschaften neue, zum Teil dramatische Finanzierungslöcher durch das Wegbrechen traditioneller Fundraisingoptionen aufgetan. So mussten etwa Benefizevents mit zahlenden Besuchern abgesagt werden.

2) Nummer zwei auf der Bedürfnisskala: Es braucht innovative Therapie- und Pflegeangebote für MS-Betroffene, die durch Covid-19 nochmals weiter in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

3) Ein deutlich gestiegener Bedarf an psychologischer Beratung und Behandlung zeigt, dass MS-Betroffene Ängste und mentale Blockaden entwickeln, die sich, wenn sie nicht behandelt werden, verselbständigen können.

4) Wenig überraschend ist das Bedürfnis nach vertrauenswürdiger Information rund um MS und Covid-19 – vor allem zu eventuellen Wechselbeziehungen zu MS-Medikamenten und zu besonderen Schutzmassnahmen.

Die Schweiz. MS-Gesellschaft reagiert auf die neuen Bedürfnisse

Die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft hat gleich zu Beginn der Pandemie sehr schnell reagiert und ihre Angebote laufend den veränderten Bedürfnissen angepasst. Dazu gehören:

  • Regelmässige online-Konferenzen mit dem Wissenschaftlichen Beirat zur medizinischen Lagebeurteilung
  • Herausgabe und regelmässige Aktualisierung von Empfehlungen für MS-Betroffene im Umgang mit Covid-19
  • Einführung von Chat- und Video-Beratung
  • Erweiterte Infoline-Zeiten während des Lockdowns
  • Angebot von zusätzlichen Webinaren
  • Verteilen von Hygienemasken an die Regionalgruppen
  • Finanzielle Direkthilfe für in Not geratene MS-Betroffene

Jetzt werden bestehende Angebote überprüft und angepasst, damit sie trotz Corona wieder in physischer Form durchgeführt werden können. Betroffene und Freiwillige werden angerufen, um zu erfahren, was die Bedürfnisse sind und wie die Schweiz. MS-Gesellschaft effektiv unterstützen kann. Auch die Regionalgruppen werden besucht und das persönliche Gespräch gesucht.

Die MS-Gesellschaft dankt allen, die sich jetzt solidarisch zeigen und nach ihren Möglichkeiten die Arbeit der MS-Gesellschaft unterstützen. Damit wird ein wichtiger und wertvoller Beitrag für Menschen mit MS in der Schweiz geleistet. Damit es besser wird.