Es ist wissenschaftlich belegt, dass 30-50% der MS-Betroffenen im Verlauf ihrer Krankheit eine Depression durchmachen und 70-90% der MS-Betroffenen mit dem Symptom Fatigue leben. Das Depressionsrisiko ist nach der Diagnosestellung besonders gross. Prof. Dr. Sascha Marrakchi erklärte, dass eine Depression behandelbar und zeitlich begrenzt ist. Schwierig kann bei MS-Betroffenen die Diagnostik sein, da die depressionsbedingten Symptome anderen MS-bedingten Symptomen ähnlich sind. Prof. Dr. Sascha Marrakchi ermunterte die Teilnehmenden, mögliche Beschwerden wie andauernde Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit oder vermindertes Selbstwertgefühl mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.
Im Gegensatz zur Depression lässt sich gemäss Prof. Dr. Marrakchi die Fatigue nicht medikamentös behandeln. Man muss lernen, sie zu akzeptieren und damit zu leben. Ein gesunder Lebensstil mit sportlicher Betätigung und ausgewogener Ernährung kann sich positiv auf die Fatigue auswirken. In einem zweiten Teil gab Prof. Dr. Sascha Marrakchi Tipps, wie die MS-Betroffenen belastende Emotionen wie Angst, Wut, Trauer und Scham steuern bzw. abschwächen können. Die Selbstbehandlung ist jedoch meist nur bei schlechten Launen oder leichten Depressionen möglich. Mittelgradige und starke Depressionen müssen meist professionell und zusätzlich medikamentös behandelt werden.
Präsentation Prof. Dr. Sascha Marrakchi