Prof. Britta Engelhardt erhält MS-Forschungspreis der MS-Gesellschaft
Der letzte Teil des Vormittagsprogramms, die Verleihung des von der MS-Gesellschaft 2023 ins Leben gerufenen und mit 100‘000 Franken dotierten Forschungspreises, darf als besonderes Highlight angesehen werden. Der Preis wird alle zwei Jahre an eine herausragende Persönlichkeit aus dem Bereich der MS-Forschung verliehen.
In diesem Jahr ging er an Prof. Dr. Britta Engelhardt, Universität Bern. Wie ihr langjähriger Mentor, Prof. Dr. Harmut Wekerle, emeritierter Direktor des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie in Martinsried, DE in seiner Laudatio sagte, hat sich Prof. Engelhardt seit Beginn ihrer medizinischen Laufbahn der MS verschrieben. Ganz besonders interessierte sie schon immer die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, also diejenigen Strukturen, die als Grenze zwischen Blutgefässen und Hirngewebe darüber wachen, dass nichts Schädliches ins Hirn gelangt. Weshalb im Falle einer MS diese Schutzbarriere nicht richtig funktioniert, ist noch nicht genau geklärt. Prof. Engelhardt wird das Preisgeld für weitere Forschungen auf diesem Gebiet einsetzen.
«Es ist eine grosse Ehre, dass meine Forschungsarbeit vieler Jahre auf diese Weise gewürdigt wird, und ich freue mich sehr darüber. Dieser Preis bedeutet, dass meine Forschungstätigkeit wahrgenommen wird und relevant ist. Eine solche objektive Bestätigung von aussen ist eine wundervolle Würdigung», sagte Prof. Dr. Britta Engelhardt.
Interview mit Prof. Britta Engelhardt
Vier Themenworkshops
Traditionsgemäss gehört der Nachmittag vier verschiedenen Themenworkshops. Die Physiotherapeuten Regula Steinlin Egli (Basel), Nico Arie van der Mass (Brügg) und Marion Huser (Zürich) sprachen in ihrem Workshop darüber, weshalb Menschen mit MS von Physiotherapeuten betreut werden sollten, die Erfahrung in der Behandlung von Personen mit dieser Erkrankung haben. Zudem stellten sie die Ergebnisse einer Untersuchung zum Einsatz von virtueller Realität im Training der oberen Gliedmassen vor und zeigten auf, wie die verschiedenen Funktionen einer neuen MS App für ein personalisiertes körperliches Training genutzt werden können.
Prof. Dr. Chantal Berna Renella (CHUV, Universitätsspital Lausanne) informierte die Teilnehmenden ihres Workshops darüber, was medizinische Hypnose ist und inwiefern sich diese Methode zur Behandlung bestimmter Beschwerden von Menschen mit MS eignet.
Das Thema des Workshops von Bettina Arca-Tschudi, MSc (Rehaklinik Zihlschlacht) waren Sprach-, Sprech- und Schluckprobleme bei Menschen mit MS. Sie erläuterte, wie häufig diese auftreten und wie sie diagnostiziert und therapiert werden können.
Im vierten Workshop schliesslich sprach Dr. oec. troph. Nina Steinemann (Universität Zürich) darüber, inwiefern die Ernährung dazu beitragen kann, bestimmte Symptome von Menschen mit MS günstig zu beeinflussen.