Alles rund um Schluck-und Sprechstörungen
Die Problematik kommt laut Fachliteratur bei 70% aller MS-Betroffenen vor, was auch den erfahrenen Neurologen überraschte, da Patienten solche Symptome viel weniger häufig äussern.
Möglicherweise stehen andere Probleme für Betroffene im Vordergrund. Denkbar wäre auch, dass Patienten bei Schluckbeschwerden automatisch selbst kreativ werden und auf besser verträgliche Nahrungsmittel zurückgreifen. Erst, wenn man sich nicht mehr gut auszudrücken kann oder Probleme beim Essen das gesellschaftliche Leben beeinträchtigen, werden Patienten bei Therapeuten vorstellig.
Besser sprechen, einfacher essen
Deren Behandlungsmassnahmen stellten Frau Zanetti und Frau Zürcher, Logopädinnen am Spital Aarau, ausführlich vor. Der Vortrag war gespickt mit Fallbeispielen, die dank Audioaufnahmen von Sprachproblemen eindrücklich erlebbar wurden.
Die Teilnehmenden erhielten umfassende Tipps, wie Sprachstörungen genau identifiziert und mit individuellen Übungen und Hausaufgaben verbessert werden können. Praktische Hinweise gab`s auch für die Mitmenschen: Es ist beispielsweise wichtig, ehrlich zu sagen, wenn man etwas nicht verstanden hat oder eine motivierende Rückmeldung zu geben, wenn auffällt, dass Gesagtes wieder viel besser verständlich ist.
Nach einem feinen Mittagessen im Restaurant des Spitals Aarau und einer Pause im sonnigen Spitalpark ging es am Nachmittag mit der Diätköchin Frau von Allmen und ihren Ernährungsempfehlungen bei Schluckstörungen weiter. Besonders das Probieren von verschiedenen Verdickungsmitteln mit unterschiedlicher Konsistenz (um Flüssigkeiten ohne Verschlucken trinken zu können) und andere Leckereien stiessen auf grossen Anklang.