MS-Therapie bei progredientem Verlauf: «Schritte in die richtige Richtung»

Wirksame Medikamente für die schubförmige MS gibt es seit gut 20 Jahren, nun stehen in naher Zukunft auch für die progredienten Verläufe Medikamente zur Verfügung. Prof. Ludwig Kappos und Prof. Jürg Kesselring blicken im Gespräch auf die letzten Jahrzehnte in der MS-Behandlung zurück und diskutieren Entwicklungspotentiale.

Die MS-Forschung hat in den letzten Jahrzehnten grosse Fortschritte gemacht. Gab es vor den 1990ern praktisch keine Behandlungsmöglichkeiten, so stehen heutzutage zahlreiche Präparate zur Verfügung. Es wird weiterhin an der Entwicklung neuer Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten geforscht. Einerseits ist die Forschung an Substanzen, die vielleicht sogar die Reparatur oder die Regeneration fördern könnten, mit Hoffnungen verbunden, andererseits ist auch die sorgfältige Weiterentwicklung bestehender Methoden von grosser Bedeutung für MS-Betroffene.
 
Die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft unterstützt zahlreiche Forschungsprojekte, so auch die Schweizerische MS-Kohortenstudie (SMSC). Bei einer Kohortenstudie wird eine Gruppe von Menschen mit einer bestimmten Krankheit ausgewählt und in regelmässigen Abständen über einen längeren Zeitraum nach festgelegten Methoden untersucht. Ludwig Kappos erklärt, dass diese Forschungsergebnisse sehr nützlich sind, auch wenn sie auf den ersten Blick wenig spektakulär wirken. Ein Beispiel ist die sorgfältige Erfassung von Nebenwirkungen oder von langfristigen Effekten. Das grösste Potential sieht Kappos bei der Kombination von verschiedenen Medikamenten und dem besseren Verstehen der MS.


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