Ein Erlebnis voller Musik, Emotionen und Hoffnung
BenefizkonzertMusik und Meisterwerke
Das Musikkollegium Winterthur unter der wahrhaft inspirierenden Leitung von Howard Griffiths präsentierte ein abwechslungsreiches und tief bewegendes Programm. Den Auftakt machte Beethovens Ouvertüre zur Oper «Fidelio», ein Werk, das Freiheit und Mut symbolisiert. Es folgte Camille Saint-Saëns’ Klavierkonzert Nr. 5, das sogenannte «Ägyptische», in dem der Solist Arsenii Moon das Publikum mit schier unglaublicher Virtuosität in eine Welt voller Poesie und Klangfarben entführte. Seine Finger schwebten über die Tasten, schufen eine fast greifbare Magie und füllten den Raum mit Emotionen. Die Gäste würdigten seine absolut aussergewöhnliche Darbietung mit langanhaltenden Standing Ovations.
Nach einer kurzen Pause, die Gelegenheit zu Gesprächen und Erfrischungen bot, leitete Mozarts Sinfonie Nr. 35 «Haffner» den zweiten Teil des Abends ein. Die Dynamik und Präzision des Orchesters unterstrichen die Brillanz dieses Klassikers und führten die Zuhörer von heiteren bis hin zu mitreissenden Klangwelten.
Die Künstler und ihre Geschichten
Schon in ihrer Begrüssung wies Patricia Monin, Direktorin der Schweiz. MS-Gesellschaft auf unbekannte Gemeinsamkeiten der am Abend vertretenen Komponisten mit MS-Betroffenen hin: «Alle drei haben mit den Schattenseiten einer vulnerablen Gesundheit zu kämpfen gehabt, mit sozialer Isolation, Unwissen und Unverständnis in ihrem Umfeld, mit unsichtbaren und sichtbaren Symptomen.» Diese Worte verliehen dem Konzert eine zusätzliche Bedeutung und Ebene – Musik als Ausdruck von Verbundenheit, Stärke und Überwindung.
Howard Griffiths gab dem Anlass eine besondere, persönliche Note. In seiner Abschlussrede erinnerte er liebevoll an seine Mutter, die selbst an MS erkrankt war: «Meine Mutter litt unter MS, ich weiss, was das bedeutet und habe sie viele Jahre begleitet. Ich möchte Ihnen alles wünschen – ein Leben ohne Sorgen. Jeder hat Sorgen irgendwann, aber heute gibt es keine.» Mit dieser Botschaft leitete er humorvoll in seine Zugabe über: Das Publikum wurde zum Chor und begleitete ihn im Stück «Ohne Sorgen» mit einem fröhlichen «Ha Ha Ha Ha». Ein Moment, der die Verbindung zwischen MS-Betroffenen, Künstlern und Zuhörern hörbar, greifbar und spürbar machte.
Dankbarkeit und Vorfreude
Ein besonderer Dank gilt allen Zuhörern des Konzerts, jenen, dank langjähriger Treue zu bekannten und lieb gewonnen Gesichtern geworden sind, besonders aber den «Neuen», die das erste Mal die Freude und den Zusammenhalt dieser Veranstaltung mitgetragen haben. Und bestimmt wiederkommen. Alle zusammen durften einen von Aldi Schweiz gestifteten, feinen Panettone als Symbol der Dankbarkeit mit nach Hause nehmen. Danke dafür.
Auch das war ein kleiner Beitrag dazu, dass das Benefizkonzert 2024 in den Herzen aller Beteiligten nachklingen wird. Bis am Sonntag, 16. November 2025, das nächste Benefizkonzert wieder die Magie der Musik in die Tonhalle Zürich bringen wird.