Serie MS-Forschende im Kurz-Portrait: Sonja Beckmann und Heidi Petry

MS-Forschende im Kurz-Portrait

Diese Serie portraitiert Forschende, die mit viel Beharrlichkeit und Herzblut auf der Suche nach Antworten zur MS sind - und ihre von der MS-Gesellschaft geförderten Projekte. In dieser Folge: Sonja Beckmann und Heidi Petry.

Seit 60 Jahren unterstützt die MS-Gesellschaft dank finanzieller Zuwendung von Mitgliedern, Spenderinnen und Spendern die MS-Forschung. Dazu gehört die Grundlagenforschung, um zum Beispiel Medikamente zu entwickeln oder mögliche Ursachen der MS aufzudecken. Dazu gehören Forschungsstudien, die ein breites Spektrum medizinischer, pflegerischer, psychologischer und sozialer Themen aufgreifen. Übergeordnetes Ziel jeglicher Forschung ist entweder, die Lebensqualität von Menschen mit MS zu verbessern oder die MS eines Tages heilbar zu machen.

Sonja Beckmann und Heidi Petry

Sonja Beckmann und Heidi Petry forschen am Universitätsspital Zürich zum Thema «Die Multiple Sklerose Pflegesprechstunde am Universitätsspital Zürich».

Ihr Projekt

Spezialisierte Pflegefachpersonen der MS-Pflegesprechstunde am Universitätsspital Zürich beraten Menschen mit MS und ihre Angehörigen bei medizinischen und persönlichen Fragen, unterstützen sie im Umgang mit der Erkrankung und sorgen für Kontinuität und Koordination der Betreuung. Unser Forschungsprojekt untersuchte die Entwicklung der MS-Pflegesprechstunde seit Ihrer Gründung im Jahr 2010 bis 2018 und die Qualität der Betreuung. Um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten, befragen wir Menschen mit MS, Angehörige, Fachpersonen aus dem Universitätsspital Zürich sowie externe Fachpersonen zu ihren Bedürfnissen. In den Interviews und der Auswertung der Fragebögen erfuhren wir, womit die Teilnehmenden zufrieden waren und wo es Verbesserungsbedarf gab. Die Ergebnisse unseres Projekts boten eine gute Grundlage um konkrete Massnahmen zur Verbesserung des Versorgungsangebots am USZ umzusetzen. So wurden beispielsweise die Öffnungszeiten und damit die Erreichbarkeit der MS-Pflegesprechstunde erweitert, die Arbeitsprozesse wurden optimiert und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Fachpersonen verbessert. Aufgrund dieser Veränderungen sind wir nicht nur in der Lage die Menschen mit MS und ihre Angehörigen besser zu betreuen, sondern erreichten auch eine Verbesserung für die Fachpersonen, die von den Anpassungen im klinischen Alltag profitieren.

Ihre Motivation

«Unser Interesse gilt der optimalen Betreuung und Begleitung von Menschen mit MS und ihren Angehörigen. Als Pflegewissenschaftlerinnen sind wird davon überzeugt, dass Pflegefachpersonen, die auf MS spezialisiert sind, einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung bei MS leisten.»

Sonja Beckmann arbeitete etwa 20 Jahre als Pflegefachfrau auf verschiedenen Intensivstationen in Deutschland und der Schweiz, sowie als Pflegeexpertin in der Pflegesprechstunde Lebertransplantation am Universitätsspital Zürich. Neben Ihrer klinischen Tätigkeit absolvierte sie an der Universität Basel ein Masterstudium Pflegewissenschaft und promovierte dort im Jahr 2017. Seit 2018 arbeitet sie als klinische Pflegewissenschaftlerin am Universitätsspital Zürich und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Basel. Ihre Freizeit verbringt sie gerne beim Joggen und auf Reisen, was sie auch gerne mit dem Tauchen verbindet.

Heidi Petry ist promovierte Pflegewissenschaftlerin und leitet das Zentrum für Pflegewissenschaft am Universitätsspital Zürich. Sie absolvierte ihr Master- und PhD-Studium an der University of Washington, School of Nursing, in Seattle, WA USA. Sie verfügt über langjährige internationale Erfahrung in Praxis, Lehre und Forschung. Ihre Expertise umfasst qualitative und quantitative Forschungsmethoden, gerontologische Pflege, Transitionen, Patientenzentrierung und die Gesundheit von vulnerablen Populationen im Alter. In ihrer Freizeit spielt sie leidenschaftlich gerne Golf und verbringt gerne Zeit mit der Familie und mit Freunden.