7 Fragen an Nina Henz

MS-Geschichten

Nina Henz, damals 20 Jahre alt, war im November 2019 das allererste «Gesicht der MS». Ihre Offenheit und ihr Engagement beim Entwickeln des Formats waren ein sehr wesentlicher Beitrag dazu, dass in diesen Tagen das 50. Portrait der Serie live gehen darf. Ein mega Dankeschön dafür nochmals.

Nina, würdest du heute wieder bei den «Gesichtern der MS» mitmachen?
Definitiv ja. Ich finde die «Gesichter der MS» ein ganz tolles Projekt. Es zeigt eben auf, wie viele Gesichter die Krankheit MS hat. Ich finde es immer noch wichtig, dass weiterhin über die MS geredet wird und nicht alles totgeschwiegen wird. (Ninas Portrait aus 2019)

Dein «Kosename» für deine MS war «MistStück»? Immer noch?
Den liebevollen Kosenamen «MistStück», hat die MS immer noch. Den wird sie so schnell nicht mehr los. Obwohl sie momentan nicht so ein Miststück ist und mich ziemlich in Ruhe lässt.

Mit jetzt doch etwas zeitlicher Distanz zur Diagnose: Hat sich dein Denken und Fühlen über die MS verändert?
Nein, ich denke noch gleich darüber, wenn nicht sogar positiver. Jedenfalls denke ich nicht mehr so oft an den Tag der Diagnose zurück. Zeit heilt eben gewisse Wunden.

Was hat sich seitdem privat und gesundheitlich für dich geändert?
Ich hatte meinen 3. Schub, Taubheitsgefühl im Oberschenkel, allerdings «bemerkte» ich diesen Schub nicht. Erst im Nachhinein mit der Verlaufsuntersuchung wurde festgestellt, dass dieses Taubheitsgefühl mein 3. Schub war. Ausserdem wechselte ich noch zwei Mal das Medikament – nun bin ich aber zufrieden. Die MS ist im Allgemeinen seit dem 3. Schub (Oktober 2020) ruhig, manchmal vergesse ich sie schon fast.

Privat hat sich nicht allzu vieles geändert. Ich stehe nun kurz vor meinen Abschlussprüfungen und verbringe die übrige Freizeit mit meinen Freunden.

Du warst massgeblich an der Gründung der Regionalgruppe «Unheilbar Glücklich» beteiligt und bist jetzt als Kontaktperson aktiv. Was hat dich motiviert?
Es ist der Austausch zwischen MS-Betroffenen und meine Freude am Organisieren der Treffen, sowie das Führen des Instagram-Kanales unserer Gruppe (unheilbar_gluecklich_ms). Ich bin aber froh, dass ich nicht allein bin und bin sehr dankbar das mich Regina unterstützt beim Organisieren. Allein würde es nur halb so viel Spass machen.

Hast du einen Satz für all die Menschen, die heute mit der Diagnose MS konfrontiert werden?
Niemals aufgeben und das Beste daraus machen, denn alles hat seinen Grund.

Die direkt folgenden 3 Wünsche waren deine Wünsche an eine gute Fee im November 2019. Hast du neue oder andere?
a) Auf jeden Fall, dass die MS heilbar ist oder vollständig gestoppt werden kann!
b) Als Zweites definitiv, dass ich so lange wie möglich ohne grosse Einschränkungen leben kann und nicht auf Hilfe angewiesen bin.
c) Ansonsten weiss ich es ehrlich gesagt nicht. Alles, was ich brauche, um glücklich zu sein, habe ich bereits. Trotzdem würde ich zu einem Lottogewinn nicht nein sagen. :)

Nicht direkt. Diese Wünsche sind sicher noch aktuell. Dazukommen würde nur, dass die Corona-Pandemie endlich zu Ende ist, damit wir unsere Treffen unter normalen Umständen durchführen können. Ich denke, mit diesem Wunsch bin ich momentan nicht alleine.